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Burg Erxleben: Aus der Geschichte


Die Burg Erxleben liegt an der nördlichen Straßenroute von Magdeburg über Helmstedt nach Braunschweig, die vor allem im hohen Mittelalter stark frequentiert war. Sie wird als die "wohl bedeutendste Burganlage im Magdeburger Land" bezeichnet (Literatur s.u.). Geografisch gehört Erxleben zum sogenannten Magdeburger Holzland, eine Bezeichnung für das nordwestliche Bördeplateau. Die Lehnshoheit lag zunächst beim Erzbistum Magdeburg, ging aber zwischen 1371/75 an die Markgrafschaft Brandenburg über. Erxleben wurde danach zur Altmark gerechnet.

Sehr ungewöhnlich ist die lange Besitztradition in der Hand einer einzigen Adelsfamilie: fast 700 Jahre sind zu zählen. 1273 erscheinen die von Alvensleben im Lehnsbesitz der Burg, die als Wehranlage dabei erstmalig erwähnt wird. Die Besitzrechte dieser Familie endeten erst 1945.

Es ist hinzuzufügen, daß sich 3 bzw. 2 Linien derer von Alvensleben die Rechte an der sehr ausgedehnten Burganlage teilten. Zeitweilig besaßen auch fremde Adelige oder die benachbarten Territorialherren einzelne Besitzanteile. Bis heute ist an der Gesamtanlage die Familienteilung des Jahres 1554 deutlich ablesbar: Die weiße Linie erhielt den Nord- und Westteil (Erxleben I), die schwarze Linie den südlichen und östlichen Bereich (Erxleben II). Die Schloßkapelle, jetzt evangelische Kirche, wurde gemeinsam benutzt und diente in den Grufträumen der Bestattung.

Eine Ministerialenfamilie von Erxleben ist zwischen 1170/80 bezeugt. Es ist nicht ganz ausgeschlossen, daß es sich hier bereits um die von Alvensleben handelt, da einzelne Familienmitglieder gelegentlich auch später den Namen von Erxleben führen.

Die Frühzeit der Burg ist von schrifthistorischer Seite schlecht zu fassen. Die Erwähnung von Ministerialen deutet bereits auf eine befestigte Niederlassung hin. Zunächst ist aber von einer Burg nicht die Rede. Wie es heißt, zerstörte Ks. Otto IV. 1212 auf dem Rückzug von der Belagerung Magdeburgs den Ort Erxleben. Dieser Bericht scheint allerdings in der Wortwahl nicht besonders genau.

Belagerungen der Burg sind wiederholt vorgekommen, wobei auch das Dorf jedesmal schwer zu leiden hatte: 1314 durch den Markgrafen von Brandenburg, 1356 durch die Magdeburger Bürger, 1441 durch die welfischen Herzöge mit Unterstützung der Städte Helmstedt und Braunschweig.

Die überkommene Bebauung zeigt fast alle Stilformen der Neuzeit: vor allem Renaissance, auch Barock und Neo-Romanik. Das Mittelalter ist in der Grundanlage, in einigen Mauerzügen und Gewölben sowie im "Hausmannsturm" präsent, der einst den östlichen Burgzugang sicherte. Aufgrund seines Standortes direkt neben der Kapelle ist eine Verwechselung mit einem alten Kirchtum leicht möglich, denn Toranlage und Wassergräben sind schon seit langem verschwunden.



Literatur
Wäscher 1962. Historische Stätten, Provinz Sachsen Anhalt, 1987. Besondere Einzelangaben im Text in Klammern gesetzt. Nachweise finden sich unter Burgen: Literatur.

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http://www.region-braunschweig.de/burgen/orte/erxleben90.html, Stand: 3. November 2005