Stadtführungen in Deutschland
- Weiterbildung und Forschung (Linkliste)

  


Für wen und was?
In erster Linie für StadtführerInnen, die sich in breiter Weise über ihr Berufsfeld informieren wollen. In zweiter Linie für ManagerInnen von Verkehrsvereinen, Stadtmarketing-Agenturen u.ä. als kommentierter Überblick zu Internet-Präsenzen in ihrem Handlungsfeld.
Wichtig: Neben der Tourismus- und Freizeitforschung werden hier auch Sach- und Fachbereiche vorgestellt, deren Gegenstand in Stadtführungen eine Rolle spielt. Dabei wird jedoch stets nach einer Vermittlungsperspektive gefragt (also nicht Geographie an sich, sondern Geographie-Didaktik; nicht Kunstgeschichte an sich, sondern in Perspektive auf eine beabsichtigte Vermittlung in Stadtführungen bzw. in der Erwachsenenbildung).



Weiterbildung und Forschung, Diverse


Deutsches Seminar für Tourismus (DSFT)
Zentrale Weiterbildungseinrichtung der deutschen Tourismuswirtschaft.
- u.a. download "DTV Zahlen, Daten, Fakten (2004)" zum Tourismus in Deutschland. Städtereisen als Zuwachsbereich.

TourInfo. Aus- und Weiterbildungsdatenbank der Tourismusbranche: siehe in dieser Dokumentation Seite Vereine und Verbände > Sonstige.

Deutsche Gesellschaft für Tourismuswissenschaft e.V. (DGT)
- Sitestatus 30.09.05: die letzten Aktualisierungen sind ungefähr 12 Monate alt.
Zusammenschluss von Tourismusakteuren, die in Hochschulen, Universitäten sowie in der freien Wirtschaft an touristischen Themen forschen und an der Weiterentwicklung von Methoden arbeiten.

B.A.T. Freizeit-Forschungsinstitut GmbH (Hamburg)
- Achtung: diese Website bringt mit etlichen Browsern keine sinnvolle Anzeige zustande.
Das private Institut seit 1979 sehr verdienstvoll mit der Forschung zum Freizeitverhalten beschäftigt, Leitung Prof. Horst Opaschowski (siehe auch Universität Hamburg). Publikationen "Forschung aktuell" (früher: "Freizeit aktuell"). Aktuelle Zahlen und Trends zu Freizeit und Tourismus in Deutschland




Fachspezifische Einrichtungen und Organisationen


Insbesondere solche, die einen Wissenstransfer in außeruniversitäre Lebensbereiche leisten wollen.


Wirtschaftswissenschaften u.ä.

Deutsches Wirtschaftswissenschaftliches Institut für Fremdenverkehr e.V. an der Universität München (DWIF)
U.a. Herausgeber des "Jahrbuches für Fremdenverkehr", Grundlagenuntersuchungen zu wesentlichen Fragen des (Deutschland-) Tourismus, aktuell beispielsweise zu den Tagesreisen der Deutschen.

Universität Linz - Lehrgang für Tourismusmanagement
Beispiel für einen universitären Grund- und Aufbaustudiengang. Beträchtliche Studiengebühren!


Geographie

DGfG-Arbeitskreis Freizeit- und Tourismusgeographie (Deutsche Gesellschaft für Geographie)
Die Web-Präsenz fällt derzeit mager aus. Interessanter ist der Blick auf die letzten Veröffentlichungen der Sprecher des AK, die sich über die Herkunfts-Universitäten feststellen lassen.

Hochschulverband für Geographie und ihre Didaktik (HGD)
Aus dem Kurzportrait: "Geographiedidaktik ist die Wissenschaft vom Lehren und vom Lernen geographischer Inhalte. Ihr Arbeitsfeld ist vorrangig der Geographieunterricht. Außerschulische Arbeitsfelder liegen z.B. in Bereichen wie Museum, Lehrpfad, Umweltzentrum." - Mit kurzer, aber anständiger Linkliste.


Sachkunde

Gesellschaft für die Didaktik des Sachunterrichts (GDSU)
Vom Anspruch her nur auf das Schulfach bezogen. Allerdings: wer genauer hinschaut, entdeckt, dass die Aufgabenstellung derjenigen von Stadtführungen durchaus ähnelt. Beispiel (PDF, Aufsatz von Frau Prof. Wegener-Spöhring).


Kunst, Kunstgeschichte

Es gibt in Deutschland einige Universitäten, in denen "Didaktik der Kunst" angeboten wird (Studienfächer, Institute, Lehrstühle). Die Ausrichtung ist oft stark auf das Schulfach Kunst bezogen. Die Münchener Studienordnung geht jedoch mit einigen Worten auch auf die Tätigkeitsfelder Kultur- und Freizeitpädagogik ein.
Die kunstgeschichtlichen Institute beziehen gelegentlich und in vager Form die "Vermittlungsperspektive" mit ein. Beispiel Uni Karlsruhe, Studienordnung: "... werden unter der Bezeichnung 'Praxisfelder der Kunstgeschichte' regelmäßig Lehrveranstaltungen angeboten (z. B. zur Denkmalpflege, zum Museums- und Ausstellungsbereich, zur Kunstkritik, zur Didaktik der Kunstgeschichte)." Unklar, inwieweit dieses Postulat eingelöst wird.
Eine übergeordnete Einrichtung, die sich mit Fragen der Vermittlung von Kunst- und Kunstgeschichte im Bereich der Erwachsenenbildung oder Freizeitpädagogik beschäftigt, ist mir nicht bekannt.


Architekturgeschichte, Bau- und Stadtbaugeschichte

Architekturgeschichte wird oft als Teilfach von Kunstgeschichte behandelt. Tradition von gesonderten Lehrstühlen meistens in Verbindung mit der Architekten-Ausbildung an den jeweiligen Universitäten.
Spezielle Einrichtungen, die sich mit Fragen der Vermittlung von Bau- und Stadtbaugeschichte im Bereich der Erwachsenenbildung oder Freizeitpädagogik beschäftigen, sind mir nicht bekannt.


Stadtplanung, Raumordnung, Urbanistik, Stadtsoziologie

Stadtplanung und Raumordnung: verschiedene Hochschulinstitute in Deutschland, die sich der Ausbildung in "planenden und gestaltenden Berufen" widmen (Textzitat Uni Weimar). Eine Vermittlungsperspektive im Sinne breiter kultureller Bildung ist nicht zu erkennen.
Deutsches Institut für Urbanistik als Dienstleister der Kommunen.
Stadtsoziologie: zur Einordnung nehme man Wikipedia.


Geschichte außerhalb von Universität und Schule

Ein Textzitat (TU Berlin):
"Geschichtsdidaktik im weiteren Sinn befasst sich mit Lernprozessen in der Gesellschaft, also auch außerhalb der Schule, wo ganz andere 'Gesetze' gelten und dementsprechend auch andere Untersuchungs- sowie Planungsmethoden anzuwenden sind, denken wir an Historienfilme, Fernsehdokumentationen, Hörspiele, Jugendliteratur, Museen und Ausstellungen, Gedenktage und andere Veranstaltungen zur Vermittlung historischer Inhalte. Das mehr oder weniger bewusst inszenierte Lehren und Lernen von Geschichte spielt in diesen und weiteren Bereichen des öffentlichen Lebens eine wichtige Rolle und unterliegt somit auch didaktischer Analyse."

Die Entwicklung der Selbst-Definition der Geschichtsdidaktik wird vorgestellt in Wikipedia, wobei der Begriff "Geschichtsbewußtseins" als zentral hervorgehoben wird. - In der Tat, damit ist eine Neuorientierung auf die Gesellschaft hin zumindest eingeleitet. Die Wirklichkeit sieht jedoch anders aus: Geschichtsdidaktik ist bis heute eine ganz überwiegend durch Schul-Zwecke und durch Schul-Leute geprägte Einrichtung. Und diese Sichtweise ist nicht geeignet, um andere Formen der Geschichtsvermittlung zu beurteilen oder zu befördern (denn diese sind durch Freizeitlernen und Freiwilligkeit geprägt).

Wenn denn Fragen von "Geschichte in der Öffentlichkeit" eine Rolle in der wiss. Diskussion spielen, so sind die Analysefelder Hörspiel, Filme, Literatur u.a. oben bereits genannt (vgl. GWU 2/2003; man beachte die etwas spöttische Distanz in den Aufsatztiteln - wohl eine Reaktion auf die Tatsache, dass das öffentliche Geschichtsbewusstsein von anderen, nicht jedoch von den "Didaktikern" geprägt wird). Daneben liegt der Focus meist auf den ziemlich jungen (internet-)medialen Angeboten.

Insbesondere die vieltausendfache tägliche Geschichtsvermittlung durch Stadtführungen in Deutschland ist völlig aus dem Blickfeld von Geschichtswissenschaft und Geschichtsdidaktik hinausgerutscht. Wer sich berufen fühlt, möge mir bitte Gegenbeispiele nennen.

Ich will damit nicht sagen, dass es gar keine Behandlung dieses Themas gibt. Beispielsweise verdanke ich Bernd Hey (ehem. Uni Bielefeld) einige wichtige Anregungen. Allerdings handelt es sich um Print-Pubikationen, die nicht ganz leicht zu greifen sind, und Folgewirkungen im Sinne einer breiten Debatte sind davon offensichtlich nicht ausgegangen.


Museumspädagogik

Bundesverband Museumspädagogik e.V. (BVMP)
Gut gemachte und umfassende Internet-Site. Sehr ausführlich in den weiterführenden Linkverbindungen (> ... im WWW / > Kooperationspartner / > Regionalverbände des BVMP).
Der Sachbereich Stadtführungen ist hier nicht direkt gemeint. Dennoch decken sich viele Fragestellungen ("Die Sprache der Dinge"), während die Organisationsformen von Museum und Stadtführungs-Einrichtungen kaum zu vergleichen sind. Gemeinsames Merkmal ist dabei aber wiederum, dass viele Museen auch freiberufliche MitarbeiterInnen für Führungen einsetzen.


Kulturpädagogik, Kulturwissenschaften

Bundesverband freiberuflicher Kulturwissenschaftler (BfK): siehe in dieser Dokumentation Seite Vereine und Verbände > Berufsverbände.

Kulturmanagement.de
Eine private Initiative von Brigitte Popper. In den Inhalten nicht allzu ausgreifend, zugleich stark an dem Begriff des "Managements" orientiert.
Sehr sinnvoll ist eine Zusammenstellung von Einrichtungen (meist Universiäten), die Ausbildung und Weiterbildung im Bereich "Kultur..." bzw. "Freizeit..." anbieten. Mit Linkverbindungen. Siehe unter: > bildung.
Vgl. dazu auch: Kulturportal Deutschland.

Bundesakademie für kulturelle Bildung, Wolfenbüttel
Die Eingabe des Begriffes "Stadtführung" in der Suchefunktion zeitigte 5 Ergebnisse: 4 x dieselbe Textpassage zu inszenierten Stadtführungen, 1 x Hilfe bei der Vermittlung von Stadtführungen am Tagungsort (also Wolfenbüttel).
Interessant: im Februar 2005 wurde ein Symposion unter dem Titel "Kulturtourismus - Kultur als Tourismus" abgehalten.
- Die Site weist etliche kleine technische und optische "Probleme" auf; insgesamt nicht besonders nutzerfreundlich.


Pädagogik, Erwachsenenbildung

Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE), Kommission Freizeitpädagogik:
Status 06.10.2005, Zitat: "Dieser Ordner hat zur Zeit keinen Inhalt."

Aus einer Pressemitteilung der Justus-Liebig-Universität Gießen (18.07.2005):
Weiterbildung statt Erwachsenenbildung - Umwidmung der Professur
Liebe Studierende, liebe Kolleginnen, Die Umwidmung der Professur für Erwachsenenbildung in Professur für Weiterbildung hat sowohl inhaltliche als auch innerinstitutionelle Gründe. Erwachsenen- und Weiterbildung weisen eine inhaltliche, zielgruppenspezifische und trägerspezifische Vielfalt auf, die sich zudem andauernd wandelt. Auf dem Hintergrund dieser Tatsache hat sich die in den siebziger Jahren noch bestehende Differenz von Erwachsenen- versus Weiterbildung, die im wesentlichen das Resultat eines geisteswissenschaftlich motivierten Verständnisses von zweckfreier Bildung war, aufgelöst [...] So hat sich z. B. auch an den Volkshochschulen die berufliche Weiterbildung zum Fachbereich mit dem größten Veranstaltungsangebot entwickelt."

Obiges Textzitat gibt den allgemeinen Trend wieder. Dennoch sind an Universitäten im Bereich Pädagogik auch andere Vorstellungen präsent. Diese finden sich oft unter solchen Begriffen wie Interkulturelle Bildung und Kulturarbeit. Beispiel: Universität Bielefeld. Die dortige AG 10 trug übrigens 1998 noch die Bezeichnung "Freizeitpädagogik, Kulturarbeit, Tourismuswissenschaft" und untersuchte u.a. das Besucherverhalten im Freilichtmuseum Detmold.

Zufälliges Beispiel für Stadtführungen, die durch eine Einrichtung der EB (Erwachsenenbildung) angeboten werden - Volkshochschule Hildesheim:
So 04.09.05: Radtour von Steuerwald bis zur Domäne Marienburg
So 11.09.05: Hildesheim von unten - Einblicke in die städtische Kanalisation
So 18.09.05: Kläranlage Hildesheim
So 25.09.05: Moderne Kirchenkunst in Hildesheim
Do 29.09.05: Der Hildesheimer Hafen
Sa 17.09.05: Hildesheim in der NS-Zeit - Stadtführung mit dem Fahrrad

Institutionen der Erwachsenenbildung, die sich in übergeordneter Weise mit den pädagogischen Aspekten von Stadtführungen befassen, sind mir nicht bekannt.





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http://www.region-braunschweig.de/sid/weiterbildung.html, Stand: 14.12.2005