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Logo: Region Braunschweig, Ostfalen

Zeitleiste:
Jahresdaten und historische Informationen

 

Die nachfolgende Datenübersicht ist auf die Region Braunschweig / Ostfalen bezogen. Sie soll vor allem solche Ereignisse, Zustände und Entwicklungen benennen, die im regionalen Zusammenhang entscheidende Wirkungen entfaltet haben oder die auch in nationaler Hinsicht bemerkenswert sind. Es handelt sich also um die "Bausteine" einer eigenen, regionalen Charakteristik.

Aus diesem Grunde ist auch auf die Angabe allgemeiner oder übergreifender Phänomene so weit als möglich verzichtet worden, ebenso auf bekannte oder leicht greifbare Daten, die im Zweifelsfall schnell aus anderen Quellen ermittelt werden können. Damit konnte der Gesamtumfang der Chronologie in Grenzen gehalten werden.

Die Zeitangaben bei den prähistorischen Epochen sind als grobe Näherungswerte aufzufassen.

[Abkürzungen: Jh., Jhs. = Jahrhundert,s / Hz. = Herzog / Kg. = König / Ks. = Kaiser]


Epochen:

Gegenwart, ZeitgeschichteNach unten

19. JahrhundertNach unten

NeuzeitNach unten

MittelalterNach unten

VölkerwanderungszeitNach unten

Römische KaiserzeitNach unten

Vorrömische EisenzeitNach unten

BronzezeitNach unten

SteinzeitNach unten

 

 
Gegenwart, Zeitgeschichte

1989

"Fall der Mauer" (1990 Ende der DDR, Neuformierung der östlichen Bundesländer und Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland)

1982

Ende des Erzbergbaus in Salzgitter

1978

Verwaltungs- und Gebietsreform in Niedersachsen. Unter anderem wird Wolfsburg zur kreisfreien Stadt

1971

Neuregelungen im Transit-Verkehr. Helmstedt der wichtigste Grenzübergang nach West-Berlin

1967

Eintracht Braunschweig gewinnt die (West-) Deutsche Fußballmeisterschaft

1956

Fertigstellung der Okertalsperre

1952

Auflösung des Landes Sachsen-Anhalt, Schaffung der Bezirke Magdeburg und Halle mit straffer Eingliederung in den DDR-Staat. Stärkere Abriegelung der Grenze zur Bundesrepublik

1946

Bildung des Landes Niedersachsen (aus Freistaat Braunschweig, Land bzw. Provinz Hannover, Land Oldenburg, Schaumburg-Lippe), das seit 1949 zur neugegründeten Bundesrepublik Deutschland gehört

1945, April

Besetzung des Westteiles durch Amerikaner (später dann zur engl. Zone), der ehem. Preußischen Gebiete durch die Russen (dort Bildung der Provinz Sachsen-Anhalt, die Regierung und Landtag besaß)

1944

Schwere Luftangriffe auf Städte in der Region (15.10. Vernichtung der historischen Innenstadt Braunschweigs)

1938

Aufbau eines Fahrzeugwerkes bei Wolfsburg (Produktion des "KdF-Wagens")

1937

Die Reichswerke in Salzgitter werden gegründet. Neuerschließung von Erzbergwerken, Aufbau eines gigantisch dimensionierten Stahlwerkes (erstes Roheisen Oktober 1939)

1933

Politischer Terror durch die NSDAP im Braunschweigischen besonders extrem. Hier soll ein nationalsozialistisches "Musterland" entstehen

ab 1930

NSDAP-Regierungsbeteiligung im Freistaat Braunschweig

1924

Die Unterharzer Berg- und Hüttenwerke als Gemeinschaftsunternehmen zwischen Preußen und Braunschweig

1918

Der Braunschweiger Herzog Ernst August wird zur Abdankung gezwungen, Novemberrevolution. Erste Wahl in geheimer, gleicher und direkter Abstimmung

1904

Die erste fahrplanmäßige Omnibuslinie der Welt fährt ab Braunschweig (mit Büssing-Kraftwagen, die hier produziert werden)

um 1900

Braunschweig steigt zum Zentrum der deutschen Konservenherstellung auf (Maschinenbau, Blechwarenerzeugung, Gemüseanbau); Niedergang dieser Gewerbezweige nach dem 2. Weltkrieg

 
19. Jahrhundert

um 1890

National bedeutsame Erfolge der Pflanzenzüchter W. Rimpau und F. Strube in Schlanstedt (Kr. Halberstadt). Rimpau wird als "Vater der deutschen Pfalnzenzüchtung" angesehen

1873

Die Braunschweigischen Kohlen-Bergwerke AG (Helmstedt) gegründet

1871

Direkte Bahnlinie Berlin - Hannover über Stendal, Fallersleben, Lehrte

1866

Das Königreich Hannover wird von Preußen annektiert

1864

Gewerbefreiheit im Herzogtum Braunschweig

ab 1860

Bedeutende Rolle von Rübenanbau und Rübenzuckerproduktion in der Bördezone

1848

In Braunschweig Reformen, keine eigentliche Revolution

1838

Erste Eisenbahn (Braunschweig - Wolfenbüttel)

ab 1834

Beginn der Agrarreform im Braunschweigischen (Lastenablösung, Gemeinheitsteilung)

1830

Die Braunschweiger verjagen ihren Herzog Karl II. und bitten dessen Bruder, die Regentschaft zu übernehmen

1829

Goethes Faust (I) in Braunschweig uraufgeführt

1815/16

Bildung der Preußischen Provinz Sachsen, zu der die Altmark und die Gebiete um Magdeburg und Halberstadt gehören

1807-13

Das Königreich Westfalen, eine territoriale Neuschöpfung durch Napoleon

 
Neuzeit

1792

Hz. Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig führt die preußischen Truppen gegen das revolutionäre Frankreich (der Mißerfolg gipfelt in der Kanonade von Valmy)

1776

Braunschweigische Soldaten werden an England "verliehen", um in den Nordamerikanischen Kolonien zu kämpfen

ab 1770

Lessing als Bibliothekar in Wolfenbüttel

1753/54

Braunschweig wieder ständige Residenzstadt

1745

Gründung einer neuen Art von Hochschule in Braunschweig (später Polytechnikum, heute Techn. Universität)

1735-80

Hz. Karl I. als Vertreter des aufgeklärten Absolutismus. Familiäre Verbindungen mit Preußen

1704-14

Hz. Anton Ulrich Alleinregent im Braunschweigischen. Vertreter des entwickelten Absolutismus, Kunstsammler (Museum heute in Braunschweig)

1692

Der welfische Herzog in Hannover erringt die Kurwürde, die Welfen in Braunschweig / Wolfenbüttel bleiben rangmäßig zurück

1681

Beginn der Braunschweiger Warenmesse, die neben Frankfurt und Leipzig eine führende Rolle in Deutschland gewinnt

nach 1673

Das nach einem Großbrand zerstörte Seesen wird als regelmäßige barocke Stadtanlage wieder aufgebaut

1671

Die vereinigten welfischen Truppen belagern und erobern die Stadt Braunschweig, wodurch deren Selbständigkeit endet (Stadthoheit dann bei Braunschweig-Wolfenbüttel)

1666

Hz. August d.J. hinterläßt bei seinem Tod in Wolfenbütel eine riesige Büchersammlung. Bis heute eine herausragende Bibliothek und Forschungsstätte

1661

Der brandenburgische Kurfürst besetzt Teile der welfischen Grafschaft Regenstein

1648

Nach dem 30jährigen Krieg fällt das Hochstift Halberstadt an Brandenburg (-Preußen), ebenso das Erzstift Magdeburg, dort aber erst 1680 Regierungsantritt. Das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel verliert große Gebiete an Hildesheim, die Grafschaft Blankenburg wird als welfisch anerkannt

1635

Gemeinsames Verwaltungsgebiet für Forsten und Bergwerke im welfischen Harz ("Communionharz")

1625

Die Soldateska des 30jährigen Krieges ist im Harzvorland angekommen (1626 Schlacht bei Lutter a.Bbg.)

um 1600

Größte Ausdehnung des Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel ("von Minden bis Halberstadt")

1576

Gründung der Universität Helmstedt (1810 aufgelöst)

1568

Mit Regierungsantritt von Hz. Julius Einführung der Reformation im Braunschweiger Land (Religionsfreiheit im Erzstift Magdeburg und Hochstift Halberstadt bereits 1541)

1553

Schlacht bei Sievershausen, Fürstenbündnis gegen den Söldnerführer Graf Albrecht Alkibiades ("blutigste Schlacht des 16. Jhs. auf deutschem Boden")

1552

Der Stadt Goslar werden die Rechte am Rammelsberg gewaltsam abgenommen (Hz. Heinrich d.J.)

1542

Der Schmalkaldische Bund (evangelisch) vertreibt Hz. Heinrich d.J. aus dem Wolfenbütteler Land; dessen Rückkehr 1547

1528

Die Reformation in der Stadt Braunschweig offiziell eingeführt (in diesen Jahren ebenso in anderen großen Städten)

1525

Ausläufer des Bauernkrieges erreichen den nördlichen Harzrand

1519-23

"Hildesheimer Stiftsfehde": Herzog Heinrich d.J. von Braunschweig-Wolfenbüttel nimmt dem Hildesheimer Bischof große Gebietsteile ab

 
Mittelalter

1492

Der erste Versuch, die Freiheit der Stadt Braunschweig zu brechen (Hz. Heinrich d.Ä.)

1477

Beseitigung der städtischen Autonomie in Quedlinburg (in Halberstadt 1486). Die kleineren Städte verlieren in dieser Zeit ihre Selbständigkeit

1433

Erstes Bauernschutzgesetz im Braunschweigischen durch Begrenzung bestimmter Abgaben

seit 1432

Die Welfen auf Dauer aus der Stadt Braunschweig verdrängt, Wolfenbüttel als Residenz

1415

Die Altmark mit der Mark Brandenburg gelangt an die Hohenzollern

1401/07

Der Rat der Stadt Halberstadt erkämpft die Autonomie gegen den bischöflichen Stadtherren

1374

Politischer Umsturz in der Stadt Braunschweig. Hinrichtung von Bürgermeistern (neue Verfassung 1386)

1370

Beginn des "Lüneburger Erbfolgekrieges", Auswirkungen bis ins Harzvorland

1358

Braunschweig unter den Gründungsstädten der Deutschen Hanse

1351

Die sächsichen Städte Braunschweig, Goslar, Helmstedt, Magdeburg, Halberstadt, Quedlinburg und Aschersleben schließen einen dreijährigen Schutzvertrag (bereits seit Mitte des 13. Jhs. einzelne Städteverbindungen)

1350

Die große Pest

1288

Der Abt und Stadtherr von Helmstedt wird von den dortigen Bürgern erschlagen

1267

Erste Teilung des welfischen Herzogtums (später etliche Gebietsteile)

1258

Die Asseburg wird nach über dreijähriger Belagerung eingenommen, fortan welfische Landesburg

1235

Offizielle Errichtung des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg

1227

Bestätigung der Stadtrechte in Braunschweig (z.T. Rechtsbestand des 12. Jhs.)

1198

Otto, Sohn Heinrichs des Löwen, zum deutschen König gewählt (Otto IV.). Als Folge zehn Jahre Auseinandersetzung mit dem staufischen Gegenkandidaten Philipp v. Schwaben

bis 1180

Herzog Heinrich der Löwe mit fast königsgleicher Stellung in Norddeutschland. Ausbau seiner Residenz Braunschweig

1170

Todesjahr Markgraf Albrecht der Bär (Nordmark; Stammsitz der Askanier ist Ballenstedt am Harzrand, seit dem 12. Jh. auch Benennung nach der nahen Burg Anhalt)

1137

Kaiser Lothar III. wird nahe seines Stammsitzes in Königslutter beerdigt (Eheverbindung seiner Tochter mit den süddeutschen Welfen; einziger Enkel Heinrich, später "der Löwe" genannt)

1115

Die Schlacht am Welfesholz. Das Heer des salischen Königs unterliegt den unbotmäßigen Sachsen, der Norden ist damit für den König verloren. Aufstieg des sächsischen Herzogs Lothar (1125 Kg., 1133 Ks.)

1090

Mit dem gewaltsamen Tod Ekberts II. stirbt die Grafenfamilie der (Braunschweiger) Brunonen in männlicher Linie aus

1073

Vertreibung König Heinrichs IV. von der Harzburg

nach 1039

Kg. Heinrich III. aus der Salierfamilie wählt Goslar als seinen bevorzugten Aufenthalt (sein Herz heute noch dort bewahrt)

1031

Erste urkundliche Erwähnung des Ortes Braunschweig

um 990

Münzprägung aus Goslarer Silber (Erzbergbau im Rammelsberg 1988 eingestellt)

972

Der Thronfolger Otto II. wird mit der byzantinischen Prinzessin Theophanu vermählt (Prachturkunde heute im Staatsarchiv Wolfenbüttel zu besichtigen)

968

Magdeburg wird Sitz eines Erzbischofs

965

Königliche Münzstätte in Gittelde am Westharz

um 960/70

Roswitha von Gandersheim (Hrotsvit), gelehrte Kanonissin, schreibt Gedichte, Dramen und historische Berichte. Die erste - bekannte - Schriftstellerin auf deutschem Boden

952

Kg. Otto I. verleiht dem Kloster St. Ludgeri besondere Rechte, Ersterwähnung von Helmstedt

924
(926 ?)

Erster Erfolg gegen die Ungarischen Reiterhorden. Schauplatz ist die Umgebung der Pfalz Werla (bei Schladen, Kr. Wolfenbüttel)

919-1024

Königsfamilie der Ottonen, beheimatet im Nordharzvorland

888

Siedesalzproduktion bei Salzdahlum urkundlich

852

Der ostsächsische Graf Liudolf und seine Gemahlin Oda gründen das Kanonissenstift Brunshausen / Gandersheim. Älteste klosterähnliche Einrichtung in unserer Region

805

Magdeburg wird zu einem der Plätze für den Grenzhandel mit den Slawen bestimmt

um 800

Errichtung der Bistümer Hildesheim und Halberstadt

780

Sachsentaufe in Ohrum unter Karl dem Großen

747/748

Schöningen und Ohrum als die ersten schriftlich erwähnten Orte in Niedersachsen

 
Völkerwanderungszeit

6. Jh.

Einwanderung slawischer Stämme in das Mittelelbegebiet

531

Sieg der Sachsen und Franken über die Thüringer. Ausdehnung des sächsischen Einflußbereiches bis in das nordöstliche Harzvorland

5. - 6. Jh.

Offenbar schließt sich ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung den Zügen der Völkerwanderung an und verläßt das Gebiet nördlich des Harzes

 
Römische Kaiserzeit

um 150 n. Chr.

Das erste Mal taucht in den antiken Schriftquellen der Begriff "Sachsen" auf (Stamm bzw. Kultverband)

1. - 4. Jh.

Römischer Kultureinfluß: Importierte Bronzekessel, römische Münzen, "Hildesheimer Silberschatz"

um Christi Geburt

Die Römer dringen in einzelnen Kriegszügen bis zur Elbe vor, müssen aber die Eroberungsabsichten aufgeben (9 n. Chr.: "Varusschlacht"). Möglicherweise handelt es sich um den Stamm der Fosen, der im Harzvorland siedelt

 
Vorrömische Eisenzeit

[alle Daten "vor Christi Geburt"]

vor Christi Geburt

Beginn der einheimischen Eisengewinnung

7. - 1. Jh.

Germanische Stämme im Harzvorland. Keltisch beeinflußte Gruppen im Bereich der Mittelgebirge

 
Bronzezeit

[alle Daten "vor Christi Geburt"]

1.000

"Hünenburg" bei Watenstedt (Kr. Helmstedt), eine befestigte Handelssiedlung. Aus der Umgebung stammt ein reicher Hortfund

1.500 ?

Tumulus von Evessen. Als "Hoch" oder "Tumulus" werden steile hohe Grabhügel bezeichnet

 
Steinzeit

[alle Daten "vor Christi Geburt"]

3.500

Lübbensteine bei Helmstedt (Großsteingräber). Bezirk der Großsteingräber westlich von Haldensleben

5.500

Zuwanderung von neuen Bevölkerungsgruppen aus dem Südosten Europas, die Ackerbau und Viehzucht einführen (Grabungen von Eitzum, Esbeck und Wittmar)

6.000

Fundort Wedebruch bei Langelsheim, Spuren von Jägern und Sammlerinnen

50.000

Jägerlager von Salzgitter-Lebenstedt (Grabungsfunde: Schädelfragmente von Neandertalern)

400.000

Jagdplatz bei Schöningen (Grabungsfunde: Die ältesten Jagdwaffen der Menschheit)



 


Wichtigste Literatur
Horst-Rüdiger Jarck und Gerhard Schildt (Hgg.), Die Braunschweigische Landesgeschichte. Jahrtausendrückblick einer Region, Braunschweig 2000, bes. S.1173-1192. Hermann Heckmann (Hg.), Sachsen-Anhalt. Historische Landeskunde Mitteldeutschlands, Würzburg 3.1991, bes. S.273-276


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Region Braunschweig • Ostfalen. Bildungs- und Informationsprogramm
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http://www.region-braunschweig.de/zeitleiste.html, Stand: 21. Oktober 2003