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Burg Weferlingen: Aus der Geschichte


Ein Problem in der Erforschung der Ortsgeschichte ergibt sich aus der Existenz eines zweiten Ortes Weferlingen, der nicht sehr weit entfernt, im Landkreis Wolfenbüttel, liegt. Inzwischen ist sicher, daß die urkundlichen Belege des 10. Jahrhunderts zu dem wolfenbüttelschen Dorf gehören.

Weferlingen im Allertal, 10 km nördlich von Helmstedt, erscheint erstmals 1239 und wird als "blek" (Flecken) bezeichnet, muß also bereits eine größere Bedeutung besessen haben. 1241 werden Güter der Familie von Honlage erwähnt. Aus der weiteren Geschichte läßt sich folgern, daß damals wohl auch ein Burgsitz vorhanden war, denn die von Honlage erscheinen später - auch unter wechselnden Herren - als Lehnsnehmer der Burg.

Über die längste Zeit lag die Landesherrschaft beim Bistum Halberstadt. Allerdings überschnitten sich in dieser Gegend die Einflußbereiche, so daß das Erzbistums Magdeburg sowie die Braunschweiger und Brandenburger Fürsten ebenfalls Begehrlichkeiten entwickelten. In die Phase der territorialen Auseinandersetzungen um Weferlingen gehört der erhaltene Bergfried ("Grauer Hermann"), der in einer nachträglichen Inschrift auf das Jahr 1300 datiert ist (Wäscher 1962). Der quadratische Turm besitzt bei einer Seitenlänge von 13 m heute noch eine Höhe von rund 30 m, der ursprüngliche Zugang befindet sich etwa 10 m über Bodenniveau. Der Turm gehörte zum zweiten von insgesamt 3 Verteidigungsringen; zwischen diesem Bergfried an der Vorburg-Mauer und der eigentlichen Kernburg befand sich noch ein innerer Wassergraben, der heute gänzlich verschwunden ist.

Herzog Albrecht von Braunschweig gelang es 1316 die Burg zu erobern. Letztlich fallen die Rechte aber wieder an Halberstadt. Die Burg wird Anfang des 16. Jahrhunderts in die Eigenverwaltung des Bischofs übernommen.

In der Neuzeit erscheinen als Pfandbesitzer so illustre Gestalten wie der schwedische General v. Königsmarck und der Prinz Friedrich II. von Hessen-Homburg (Ende des 17. Jhs.; damals wird eine umfassender Renovierung vorgenommen). Das Schloß geht dann an eine Nebenlinie der Hohenzollern. Die letzte Nutzung bestand in der Verwendung als Kornspeicher. Der ruinöse Zustand ergab sich nach einem Brand Anfang des 20. Jahrhunderts.



Literatur
Historische Stätten, Provinz Sachsen Anhalt, 1987. Besondere Einzelangaben im Text in Klammern gesetzt. Nachweise finden sich unter Burgen: Literatur.

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http://www.region-braunschweig.de/burgen/orte/weferlingen90.html, Stand: 3. November 2005