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Die Westerburg: Aus der Geschichte


Die Westerburg besetzt wie die Befestigungen in Hornburg, Hessen und Schlanstedt eine Position am Südrande des Großen Bruches, sichert jedoch keinen entsprechenden Furtweg durch das Sumpfgebiet. Ihre Bedeutung ist eher durch die Territorialpolitik der Grafen von Regenstein zu bestimmen. Im Gegensatz zu anderen Burgen stellt die Westerburg eine fast vollständig erhaltene mittelalterliche Anlage dar, so daß sie geradezu als Musterbeispiel bezeichnet werden kann.

Bis heute erhalten blieben zwei umlaufende Wassergräben, zwischen denen ein Wall aufgeworfen ist. Der innere Graben umschließt die älteste Burg, eine ovale Anlage von etwa 70 m Durchmesser, in deren Mauerring sich im Südwesten der 33 m hohe Bergfried einbindet. Dessen Grundrißform ist rund, der Zugang liegt in 12 m Höhe. Angefügt ist nach Westen ein kastellähnlicher Anbau mit rund 34 m Seitenlänge und kleinem rechteckigen Innenhof. Das Kastell konnte durch Wäscher anhand von vermauerten gotischen Fenstern auf die Zeit um 1300 datiert werden.

Umbauten im Kastellbereich gehören vor allem in die Renaissance, was an Fenstern und Portalen abzulesen ist. Überliefert ist ferner ein hölzerner Kanzelaltar in der Burgkapelle vom Ende des 17. Jahrhunderts.

Die frühe Besitzgeschichte unterliegt gewissen Unsicherheiten. Läßt man diese unberücksichtigt, wäre der (befestigte?) Platz bereits 1052 an das Bistum Halberstadt gelangt. Laut Wäscher waren 1180 die Grafen von Regenstein Lehnsträger, auf die wohl auch der Bau der Rundburg mit Bergfried zurückgeht. Die Grafen hielten bis zu ihrem Aussterben 1599 zäh an diesem Besitztum fest.

Danach folgen Verpfändungen bzw. Verlehnungen an verschiedene Adelsfamilien, unterbrochen von den kriegerischen Ereignissen 1630/31 (die Schweden belagerten schließlich kaiserliche Truppen, die sich auf der Westerburg festgesetzt hatten). Seit 1701 waren preußische Prinzen im Besitz der nun zur Domäne umgewandelten Burg. 1808 schenkte Napoleon die Westerburg seiner Schwester Pauline Borghese. Diese Übertragung wurde 1813 flugs wieder rückgängig gemacht.



Literatur
Historische Stätten, Provinz Sachsen Anhalt, 1987. Wäscher 1962. Besondere Einzelangaben im Text in Klammern gesetzt. Nachweise finden sich unter Burgen: Literatur.

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http://www.region-braunschweig.de/burgen/orte/westerburg90.html, Stand: 3. November 2005