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Geologie: Tabelle, Übersicht
Die Zeiten und ihre Zeugnisse

 

Seitenhinweis:

Kulturgeschichte: Tabelle

Die nachfolgende Darstellung ist für einen Kursus der Erwachsenenbildung an der VHS Wolfsburg erarbeitet worden. Dabei wurde davon ausgegangen, dass die TeilnehmerInnen nur über geringe fachliche Vorkenntisse verfügen, jedoch einen reichen Schatz an alltagsweltlichen Erfahrungen mitbringen, die den Ausgangspunkt für eine vertiefende Betrachtung bilden können. Zunächst galt es, eine plausible zeitlich-systematische Ordnung vorzulegen, und diese sollte dann punktuell mit wahrnehmbaren Erscheinungen verknüpft werden. Der Titel der Veranstaltung war zugleich Programm: "Landschaft sehen, deuten und verstehen".
Die bisher erfolgreich eingesetzte tabellarische Übersicht zur Geologie in der Region Braunschweig • Ostfalen soll hiermit einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.


Auf dieser Seite:

Die TabelleNach unten

Anmerkungen, LiteraturNach unten

 
Region Braunschweig • Ostfalen:  Geologische Übersicht - Die Zeiten und ihre Zeugnisse

Das Verständnis wird erleichtert, wenn die Tabelle von unten nach oben gelesen wird.

Spalte
1:  Zeitangabe in Millionen Jahre vor heute
2:  Geologische Formation, kurze Charakteristik
3:  Untergliederung nach Abteilungen und Zuordnung in [ ] nach "Neun Meere" (Knappe / Tröger)
4:  Weitere Untergliederung. Allgemein übliche Abkürzungen in ( )
5:  Was finden wir vor? In Auswahl: morphologisch harte Schichten, auffällige Erscheinungen, Bodenschätze


Ortsangaben z.T. durch die jeweiligen Autokennzeichen
n., w., sö.  =  nördlich, westlich, südöstlich usw.

1

2

3

4

5

heute

       

QUARTÄR

Eiszeitalter mit mehreren Kalt- und Warmzeiten

Holozän

(= die Nach-Eiszeit oder doch nur eine Zwischen-Warmzeit ?)

Subatlantikum

Subboreal

Atlantikum

Boreal

Präboreal

  • Fluss-Auen
  • Moore
  • Kalksinter, Travertin (Quellkalk; z.B. am Elm)
  • Rasen-Eisenstein

0,01

     
 

Pleistozän

(= mehrere Kalt- und Warmzeiten)

[ein gefrorenes Meer]

Weichsel-Eiszeit (qw)

Eem-Warmzeit

Saale-Eiszeit (qs, qD)

Holstein-Warmzeit

Elster-Eiszeit (qe)

Cromer-Warmzeit

? Kaltzeiten / Warmzeiten

  • Findlingsblöcke, Sand, Kies (Grund- und Endmoränen, Sander u.a.)
  • Flussterrassen: Sande, in Harznähe Kies
  • Gletscherschrammen (Velpke)
  • "Gletschertöpfe" (Huy)
  • Kalksinter als Warmzeitbildung

1,8

       
 

TERTIÄR

Subtropisch. Intensive Gebirgsabtragung, letzter Meeresvorstoß in unsere Region

(24 Mio: Grenze Alt- und Jungtertiär)

Pliozän

(t) = ungegliedert
(tpl, tmi, tol usw.)

  • Allgemein nur wenige Hinterlassenschaften. Ausnahme für einige geschützte Senken, bes. im Raum HE
  • Knollenquarzite als Blöcke oder Bänke (HE, Groß Steinum)
  • Braunkohle (HE bis Staßfurt; ö. Quedlinburg)
  • Sande, Glassande (bes. Raum HE)
    [z.T. jüngste Oberkreide]

5,3

 
 

Miozän

24

 
 

Oligozän

34

 
 

Eozän

[ein flaches Meer]

55

 
 

Paläozän

65

       
 

KREIDE

Mehrfach große Meeresüberflutungen. Erste Hebung der alten Blöcke Harz und Flechtinger Höhenzug

Oberkreide

[ein unruhiges Meer]

(kro) = ungegliedert

Maastricht (krma)

Campan (krca)

Santon (krsa)

Coniac (krcc)

Turon (krt)

Cenoman (krc)

  • Harte Kalksteine bilden Höhenrücken (viele Steinbrüche), flächenhafte Verbreitung w. BS (Kreidegruben Söhlde)
  • Vielfache Sandstein-Felsbildungen in der Quedlinburger Mulde (Teufelsmauer u.a.)
  • Schichten mit Eisenerz (Peine, Ilsede, Lengede)

99

     
 

Unterkreide

[ein uferreiches Meer]

(kru) = ungegliedert

Alb (krl)

Apt (krp)

Barrême (krb)

Hauterive (krh)

Valendis (krv)

[ Wealden (Wd) ]

  • Sandstein-Felsbildungen (Bodensteiner Klippen, Quedlinburger Schlossberg u.a.)
  • Schichten mit Eisenerz (SZ-Süd)

140

       
 

JURA

Ende: Beginn Salzaufstieg und Teilung der Region in Sättel und Mulden.

Anfang: Meeresbecken mit Faulschlamm.

Malm

(jo)

  • Kalkstein Höhenrücken im Raum WOB (jo)
  • Ölschiefer ö. BS (ju)
  • Schichten mit Eisenerz (jo: SZ-Nord; gewaltige Lager, jedoch nicht obertägig ausstreichend) (ju: Harzburg)

160

   
 

Dogger

(jm)

180

   
 

Lias

[ein eisenreiches Meer]

(ju)

205

       
 

TRIAS

Allmähliches Absinken des zentraleurop. Raumes. Wiederholte Meeresüberflutungen

Keuper

[ein buntes Meer]

Oberer (ko) (= Rhät)

Mittlerer (km)

Unterer (ku)

  • Keuper-Sandsteinbrüche (Raum HE: berühmte Brüche in Velpke, Wormsdorf)
  • Sand auch unverfestigt, Abbau ehem. weit verbreitet

230

     
 

Muschelkalk

[ein blaues Meer]

Oberer (mo)

Mittlerer (mm)

Unterer (mu)

  • Muschelkalke (mo, mu) bilden Höhenrücken, Kalksteinbrüche in großer Zahl (berühmt: Elm)
  • Zwischenschicht im Muschelkalk (mm) verursacht Erdfälle

240

     
 

Buntsandstein

[ein rotes Meer]

Oberer (so) (= Röt)

Mittlerer (sm)

Unterer (su)

  • Röt-Schicht (so) verursacht Erdfälle, Bachschwinde u.ä. (Elm: Reitlingstal)
  • "Rogenstein" (su) bildet Höhenrücken, z.T. als Werkstein verwendet (BS)

250

       
 

PERM

Ende: Ablagerung von mächtigen Salzschichten (rd. 500 m) auf dem Grundgebirgs-Sockel

Zechstein

[ein heißes Meer]

(z) = ungegliedert
(z1, z2, usw.)

  • Solequellen (Schöningen, Heeseberg, Salzdahlum, SZ, Hildesheimer Wald u.a.)
  • Karstphänomene durch Salz- und Gipsauslaugung (bes. Südharz)
  • Salzbergwerke (in der gesamten Region verteilt; nicht im Harz)
  • Bergwerke auf Kupferschiefer (Ostharz)
       
 

Rotliegendes

(r) = ungegliedert
(ro, ru)

Diese und ältere Schichten nur im Harz und im Flechtinger Höhenzug

290

       
 

KARBON

Oberkarbon

(co)
(Sonderbez. für Gang- und Tiefengesteine)

  • Harzer Gangerze (Ag, Pb, Zn: Mittlerer und westl. Harz)

320

     
 

Unterkarbon

(cu)

 

355

       
 

DEVON

Oberdevon

(do)

  • Riffkalk (Iberg bei Bad Grund: Abbau, daneben Höhlen; Elbingerode)
  • Rammelsberg-Erze (Ag, Pb, Zn, Cu, etwas Au: Goslar)
  • Eisenhaltiger Kalkstein (Elbingerode)

370

   
 

Mitteldevon

(dm)

390

     
 

Unterdevon

(du)

 

415

       
 

SILUR

Schwarze Schiefer Südostharz

440

       
 

ORDOVICIUM

Schichtenfolge bei Wippra

495

       
 

KAMBRIUM

Keine Nachweise

540

       
 

"PRÄ-KAMBRIUM"


Eckergneis als vermtl. ältestes in der Region Braunschweig

 
Zeitangaben nach IUGS 2000/2002 mit weltweiter Geltung; Daten gerundet. Für die einzelnen Abteilungen die in Deutschland üblichen Namen.

Annähernd alle Schichten des Mesozoikums - Trias, Jura, Kreide - treten in der Aufrichtungszone am nördlichen Harzrand in schmalen Streifen zutage (bes. bei Goslar). Vergleichbare Schichtserien finden sich in den langgestreckten Höhenzügen mit steil aufgerichteten Gesteinsschichten ("Schmalsättel"): Asse, Harly, Dorm usw.

Wichtigste Literatur
Geologische Karten
Geologische Wanderkarte Braunschweiger Land, 1:100.000, Hannover 1984 - Erläuterungen zu den auf der Karte angegebenen Exkursionspunkten in Look, Geologie und Bergbau, 1984 bzw. 1986 / Geologische Wanderkarte Leinebergland, 1:100.000, Hildesheim 2.1989 (1.1979) / Geologische Karte Harz, 1:100.000, Halle 1998
IUGS 2000/2002
International Union of Geological Sciences (IUGS) - International Comission on Stratigraphy (ICS) and UNESCO Commission de la Carte Geologique du Monde, International Stratigraphic Chart, Edition 2000, updated GSSPs 2002, Internet Oktober 2003
Knappe / Tröger 1988
Hartmut Knappe und Karl-Armin Tröger, Die Geschichte von den neun Meeren. Ursprung des nördlichen Harzvorlandes, Hg. Harzmuseum Wernigerode, Der Harz - Eine Landschaft stellt sich vor, Doppelheft 19/20, Wernigerode 1988
Look 1986
Ernst-Rüdiger Look, Geologie, Bergbau und Urgeschichte im Braunschweiger Land (Nördl. Harzvorland, Asse, Elm-Lappwald, Peine - Salzgitter, Allertal), Geologisches Jahrbuch, Band A 88, Hannover 1986 (vorangehende Ausgabe ohne die urgeschichtlichen Beiträge: Geol. Jb., Bd. A 78, 1984) - Enthält die Dokumentation zur Geologischen Wanderkarte 1:100.000 für das angegebene Gebiet

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Impressum  
http://www.region-braunschweig.de/geologie.html, Stand: 22. Oktober 2003