Der Höhenrücken südlich von Söhlde verleiht diesem Teil der Bördezone eine deutliche Kontur, ähnlich wie der weiter nordwestlich liegende Rücken von Hoheneggelsen. Die Kreidegruben ermöglichen hier aber einen Blick auf die Schichtenfolge des kompakten und harten Kalkgesteins (Oberkreide: Cenoman und Turon, Entstehung vor etwa 90 Mio. Jahren). Die Kuppenbildung wird dabei durch die schräggestellten Schichten plastisch vorgeführt - allein dies ist lohnend.
Der Aufschwung der Kreidegewinnung wird auf den Gastwirt Behrens aus Söhlde zurückgeführt, der im Jahre 1817 zufällig eine neue Anwendung entdeckte: vermischt man fein geschabten Kalk mit Leinöl, läßt sich die plastische Masse als Fensterkitt verwenden. Hinzu kam dann die Produktion von Tafelkreide. Mitte des 20. Jhs. bestanden schließlich 18 Kreidebetriebe. Insgesamt 14 Windmühlen, die fast alle der Kreideverarbeitung dienten, prägten das Ortsbild (weiteres unten: Linksammlung)
Die heutige Gewinnung zielt auf die unterschiedlichsten Verwendungen, die etwa von Düngekalk bis zum Zuschlag für die Kunststofferzeugung reichen.
Für Norddeutschland sind 3 Gebiete mit umfangreicher Kreidegewinnung zu nennen: Halbinsel Jasmund auf Rügen, Lägerdorf bei Itzehoe und Söhlde. Die produktiven Kreidegruben befinden sich inzwischen alle im Besitz der Vereinigten Kreidewerke Dammann KG, einer Firma, die in Söhlde entstanden ist.
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