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Zielsetzung
Die Internet-Dokumentation "Natur", im Rahmen des Bildungs- und Informationsprogrammes Region Braunschweig / Ostfalen, möchte einen Beitrag zur verbesserten Kenntnis der heimischen Natur leisten. Ein zusammenfassender Natur-Führer für das Gebiet zwischen Harz und Heide liegt unseres Wissens weder in gedruckter noch in elektronischer Form vor.
Das Hauptaugenmerk dieser Dokumentation ist auf die natürlichen und naturnahen Biotope gerichtet. Altüberlieferte Kultur-Biotope, insbesondere solche mit landschaftsprägendem Charakter, werden ausdrücklich hinzugenommen.
Als Zielgruppe sehen wir alle interessierten MitbürgerInnen, auch ohne Vorkenntnisse. Das bildorientierte Vorgehen soll leichte Zugänge schaffen, Besuchsempfehlungen sind beigefügt. Themenorientierte Darstellungen werden je nach Arbeitsfortschritt publiziert; zum jetzigen Zeitpunkt ist vor allem auf die Seite "Biotopgruppen" und dort auf die Erläuterung zu verweisen. Die fachliche Rückbindung ergibt sich unter anderem durch die vorangehende Beteiligung einer Arbeitsgruppe. Die Textverantwortung verbleibt, soweit nicht anders vermerkt, bei R. Slawski.
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Entwicklungsgeschichte
Die Entstehung dieser Natur-Dokumentation ist eng verbunden mit einer Initiativgruppe, die sich 1992 gebildet hat. In diesen Kreis gehörte ein Biologe, ein Geograf, eine Chemikerin, ein Pädagoge und weitere Interessierte aus dem Tätigkeitsfeld Naturschutz. Diese Arbeitsgruppe war von der Sorge um den Zustand der heimischen Natur bewegt.
Zu beobachten waren damals - und daran hat sich bis heute wenig geändert - enorme Schwierigkeiten, Menschen für einen notwendigen Naturschutz zu gewinnen. Besonders gravierend erschien uns, dass die einfachsten Kenntnisse über die natürliche Umwelt bei vielen MitbürgerInnen offenbar nicht mehr vorhanden waren. Um die Kenntnisse von den regionalen Naturgegebenheiten stand es augenscheinlich nicht besser. Gleichzeitig war zu befürchten, dass die letzte großflächig und gut erhaltene Orchideenwiese in der Region verschwindet.
Auf dem Hintergrund dieser Situationsanalyse entwickelte die Arbeitsgruppe einen Handlungsansatz, um positive Kontakte und Kenntnisse zu Natur und Landschaft zu vermitteln. Dieser Ansatz wurde vor allem durch die "Natur-Wunder-Tour" bekannt. Zwischen 1993 und 2001 konnte die Arbeitsgruppe, auch durch die Unterstützung des Vereins KulturTeam Braunschweig e.V., eine beträchtliche Zahl von öffentlichen Exkursionen durchführen. Ferner sind einzelne Vorträge und Zeitschriftenbeiträge zu erwähnen.
Mit dem speziellen Handlungsansatz, der bewusst die besonderen Stätten und Stellen der Natur vorführte und sich in der Vermittlung stets an das breite Publikum wendete, war die Zielvorstellung verbunden, dass durch eine direkte Anschauung engere Bindungen und Beziehungen zur heimischen Landschaft entstehen. Im Gegensatz zum Medium Fernsehen konnte gezeigt werden, wie sich faszinierende Natur nicht nur "irgendwo" in dieser Welt, sondern auch hier, vor unserer Haustür findet; daneben wurde deutlich, dass Schutzbemühungen nicht "irgendwelche" Natur meinen, sondern die, die seit alters her in unsere Landschaft gehört und dieser auch heute noch ein ganz eigenes Gepräge verleiht.
Aus dem Fundus der sehr umfassenden Sachrecherche konnte die vorliegende Internet-Dokumentation schöpfen. Für eine Print-Publikation erwies sich vor allem unser Beharren auf einer umfassenden farbigen Bildpräsentation als entscheidendes Hindernis - ein Problem, das sich durch das elektronische Medium nunmehr weitgehend ausgleichen lässt.
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Bearbeitungsgrundsätze
Beschränkung im wesentlichen auf den Raum zwischen Harz und Heide (siehe Übersichtskarte). Die naturräumlichen Gebiete "Harz" sowie "Heide" werden nur punktuell und in den Randbereichen mit einbezogen, um Gemeinsamkeiten oder konträre Erscheinungen aufzuzeigen.
Auswahl von Besuchsstationen, die als Bildserien mit Erläuterungen vorgestellt werden. Die Besuchsstationen sind auf eine Eignung für private Besichtigungen bewertet (Ausscheidung von hochsensiblen Biotopen). Besondere Verhaltensmaßregeln sind angegeben.
Darstellung von altüberlieferter Natur: Schwergewicht auf natürlichen und naturnahen Biotopen, die zum ursprünglichen Landschaftsbestand gehören. Ergänzung durch naturnahe Kulturbiotope, wie etwa Feuchtwiesen und Magerrasen, die zum historischen Landschaftsbild gehören. Stark durch Bau- und Siedlungstätigkeit geprägte Naturbestände sowie intensiv genutzte Kulturflächen werden nicht behandelt.
Exemplarische Darstellung. Die ausgewählten Besuchsstationen bzw. Bildserien stehen jeweils stellvertretend für weitere Stellen, Stätten und Gebiete zwischen Harz und Heide. Die Bildserien können damit als signifikante Beispiele genommen werden.
Ordnungsansatz nach Biotoptypen in einer allgemein verständlichen Gruppierung. Die Ordnung folgt im allgemeinen dem Grad der kulturellen Umformung. In diesem Sinne finden sich die Rubriken zu "Wald" vor "Heide" eingeordnet, denn diese Gruppe stellt Ersatzbiotope an ehemaligen Waldstandorten dar (siehe Seite Biotopgruppen, weiteres dort in der Erläuterung).
Deutliche Benennung von aktuellen Gefährdungen und Schutzproblemen bei den besprochenen Biotoptypen bzw. Biotopgruppen. Darlegung von Landschaftsumformung im weiteren Sinne.
Wissenschaftliche Fundierung. Dokumentation, so weit es im Rahmen einer populären Internet-Darstellung sinnvoll ist. Fortlaufende Aktualisierung und Erweiterung.
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Besondere Probleme
An dieser Stelle sollen vier Problemkreise angesprochen werden, die die MitarbeiterInnen in unterschiedlicher Form immer wieder beschäftigt haben: die ersten beiden verbinden sich mit der gewählten Erfassung durch das Mittel der Fotografie; die weiteren Probleme betreffen Fragen der Systematik und der fehlenden Kenntnis über unseren "natürlichen" Wald.
Selektive Fotografie Was die äußere "abbildende" Erfassung anbetrifft, so muss angemerkt werden, dass in einem starken Maße von uns in Ausschnitten fotografiert worden ist. Angesichts unserer Bilder, die ausnahmslos in der Region entstanden sind, also kein fremdes Archivmaterial enthalten, ist eine gewisse Idylle zu erwarten. Wie aber steht es um die real existierende Landschaft? Diese erscheint auf weiten Strecken durch Siedlungsflächen, Verkehrsbauwerke, Industrie- und Gewerbeanlagen geprägt. Ist einmal die fotogene Perspektive gefunden, so lugt nicht selten doch wieder eine Hochspannungsleitung ins Bild. Oder im Fluss treibt eine Plastikflasche vorbei und verfängt sich im Uferschilf. - Solche Bilder haben wir Ihnen so weit als möglich erspart. Aber Sie sollen wissen, dass es in der Realität oft anderes aussieht, als es den Bildern nach zu erwarten wäre.
Vernachlässigung der Tierwelt Ein anderes Problem betrifft die Erfassung der Tierwelt. Es wird auffallen, dass die Darstellung der Fauna stark unterrepräsentiert ist. Wir selbst würden eine solche eher gesamtökologisch ausgerichtete Betrachtung begrüßen, sehen uns aber schon aus zeitlichen Gründen nicht in der Lage, entsprechende Fotografien zu fertigen. Als kleiner Trost bleibt da nur die Feststellung, dass der Besucher oder die Besucherin vor Ort in der Regel auch nur die Pflanzenwelt zu Gesicht bekommt. Der überwiegende Teil der Tierwelt bleibt verborgen.
Besonderheiten der Systematik Bei der Darstellung ergaben sich auch Schwierigkeiten in systematischer Hinsicht. Wie konnte und wie sollte das gesamte, recht umfangreiche Material aufbereitet und geordnet werden? Hauptziel war vor allem eine allgemeinverständliche Darlegung. Unter diesem Gesichtspunkt war die Übernahme des Kartierschlüssels, wie er in "Rote Liste der gefährdeten Biotoptypen in Niedersachsen" vorgeführt wird, auszuscheiden. Wir haben versucht, ein sehr vereinfachtes Gliederungsschema zu entwickeln, das vor allem auch alltagsweltliche Erfahrungen einbezieht. Dazu die Seite Biotopgruppen und besonders die zugehörige Erläuterung, wo auch die sich hier anschließende Frage nach den Waldgesellschaften angesprochen wird.
Die Frage nach den "natürlichen" Waldgesellschaften Ein aktuelles Forschungsthema konnte bei der "Waldgliederung" nicht ausgeklammert werden. Dieses führt mitten hinein in die Problematik der beinahe allumfassenden Natur-Umformung: Nach den neueren Erkenntnissen sähe der mitteleuropäische Wald "von Natur aus" wesentlich anders aus, als er sich heute darstellt. Besonders extrem scheint die Umgestaltung die gemäßigten Standorte getroffen zu haben. In der Tat ist das bisher als sicher geltende Wissen über die ursprünglichen Waldtypen, insbesondere in den Börden und den unteren Lagen des Hügellandes, ins Wanken geraten. Als Folgerung beschränken wir uns einstweilen bei den ausgeglichenen Standorten auf die Gesamtbezeichnung "Laubwälder der gemäßigten Lagen" und zeigen einige Waldgebiete mit Ausschnitten ihrer Bodenflora. Diese ist es auch, die in den neueren Analysen als das verbindende Element mit den bestehenden, naturnäheren Rotbuchenwäldern auf den Höhenrücken gewertet wird.
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MitarbeiterInnen
Arbeitsgruppe, Sachrecherche (1992-2000): Martin Flegel, Dr. Eva Goclik, Dr. Jochen Plessing, Dr. Walter Rieger, Barbara Ringe, Robert Slawski. Geologische Hinweise von Falk Lehnhoff
Pflanzen, Bestätigung; Revision: Dr. Walter Rieger Fotografie: Dr. Eva Goclik und Arbeitsgruppe Bildredaktion: Dr. Eva Goclik Texterstellung, Gesamtredaktion: Robert Slawski Projektbetreuung Internet: Robert Slawski
Konstruktive Kritik, Sachhinweise und Anregungen sind jederzeit willkommen. Kontaktadresse
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Urheberrechte
Copy-Right, Urheberrechte: Alle Rechte vorbehalten. Weiteres siehe Impressum
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Arbeitsstand |
Netzstart: 15.06.2003 |
Bearbeitungsstand 31.05.03: Startseiten, Ausgewählte Pflanzen, Biotopgruppen (weitgehend), Orte (Grundbestand), Bildserien (Grundbestand). Kleinere Ergänzungen werden fortlaufend ausgeführt - Stand jeweils am Seitenfuß vermerkt.
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