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Alt-Warberg / Elmburgen:
Aus der Geschichte


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Ausgrabung von Alt-WarbergNach unten

Weitere mittelalterliche Burgen im ElmNach unten


Die Ausgrabung von Alt-Warberg

Die Zerstörung der alten Burg Warberg, die durch Chronikberichte auf das Frühjahr 1200 festgelegt werden kann, bot der regionalen Archäologie eine bedeutende Chance. Wichtig war zunächst der Nachweis, daß die Burgstelle niemals wieder besiedelt wurde. Damit ergibt sich für das Fundgut ein zeitlich eindeutige Grenze: Die aus dem Boden geborgenen Stücke zeigen uns den materiellen Standard auf einer Burg des 11./12. Jahrhunderts. Die Metallbearbeitung vor Ort konnte durch einen Schmelzofen nachgewiesen werden. Die Resultate liegen in Gestalt von Pfeilspitzen und Armbrustbolzen vor. Für die zivile Seite des Lebens stehen Keramikfunde sowie ein fein geschnitztes Elfenbeintäfelchen, das wahrscheinlich die Rahmung eines kleinen Spiegels bildete. Als Hauptbau der Burg konnte anhand der erhaltenen Fundamente ein mächtiger quadratischer Turm nachgewiesen werden ("Turmburg").

Vom Neuanfang am Fuße des Elm, der bald nach der Zerstörung der älteren Anlage erfolgte, wird an anderer Stelle berichtet (siehe Burg Warberg).


Weitere mittelalterliche Burgen im Elm

Von den übrigen mittelalterlichen Burgen im Elm ist kaum mehr als von Alt-Warberg übriggeblieben. Eine Ausnahme bildet allein Langeleben, wo zumindest eine ungefähre Vorstellung von einer Turmburg auf kreisförmigem Plateau oder aufgeschüttetem Hügel entsteht: der umlaufende Wassergraben und ein Turmstumpf sind bis heute erhalten. Möglicherweise handelte es sich einst um einen königlichen Forsthof, der bereits vor dem Jahre 1000 an die Bischöfe von Halberstadt gelangte. Für das Spätmittelalter ist eine Burg im Lehnsbesitz der Welfen belegt; die Zerstörung erfolgte im 30jährigen Krieg.

Die Elmsburg über Twieflingen (rund 3 km westlich von Schöningen am oberen Berghang) ist durch Grabungen genauer bekannt. Die Erbauer nutzten einen prähistorischen Ringwall als äußere Befestigung, in den die neue Anlage - mit wesentlich geringeren Abmessungen - hineingebaut wurde. Schultz gibt als erste mittelalterliche Bauperiode die Zeit um das Jahr 1000 n. Chr. an. Im 13. Jahrhundert setzt die urkundliche Überlieferung ein. Der Verfall der Burg, die sich über längere Zeit in der Hand des Deutschen Ordens befand, begann offenbar nach einem Großbrand im Jahre 1572.

Für die mit großer Sicherheit in das Mittelalter gehörende Burgstelle nördlich über dem Reitlingstal (Westelm) ergibt sich eine ganz ähnliche Situation wie für die Anlage über Twieflingen. Auch hier wurde ein großer vorgeschichtlicher Ringwall als äußeres Befestigungswerk genutzt. Es ist jedoch hinzuzufügen, daß es sich im Reitlingstal um ein ganzes Verteidigungssystem handelt, das den Gegenhang und mindestens noch eine der Talflanken mit einbezieht. Die recht bescheidene mittelalterliche Burgstelle ist durch den fast umlaufenden rechteckigen Graben noch gut zu erkennen. Die urkundliche Überlieferung ist dürftig, läßt aber darauf schließen, daß auch hier der Deutsche Ritterorden Einfluß gewinnen konnte. Das Bemühen um eine befestigte Burgsitz scheint aber schon im 13. Jh. eingestellt worden zu sein.



Literatur
Historische Stätten, Niedersachsen und Bremen, 1976. Schultz 1989. Hans-Wilhelm Heine, Warberg, die "Alte Burg" im Elm, in: Steinmetz 1997, S.259-264. Nachweise unter Burgen: Literatur.

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Impressum  
http://www.region-braunschweig.de/burgen/orte/warberg-alt90.html, Stand: 3. November 2005