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Feuchtwiesen

   

Bildserien zu dieser Biotopgruppe


Wiesen und Weiden werden gern unter dem Sammelbegriff "Grünland" zusammengefasst. Setzt man noch eine treffende Ergänzung hinzu, erhält man "Wirtschaftsgrünland". Unter den geltenden agrarökonomischen Bedingungen bedeutet erfolgreiche Bewirtschaftung solcher Flächen die Verlegung von Drainage (Abfluss-System), gelegentlich auch der Niveauausgleich durch Aufschüttung, fast immer die Düngung; oft wird auch der periodische Umbruch mit nachfolgender Neuansaat praktiziert. Solche stets artenarmen Weiden und Wiesen sind hier nicht gemeint.

Gezeigt werden sollen hier die blütenbunten, von etlichen Dutzend Pflanzenarten geprägten extensiv genutzten Wiesen, die der modernen Landwirtschaft auf irgendeine wundersame Weise entgangen sind. Sicherlich, dabei handelt es sich um Kulturbiotope, denn auf diesen Standorten würde ohne menschliche Eingriffe Waldbestand zu finden sein. Aber dennoch: diese Wiesen gehören zum altüberkommenen Landschaftsbild und ihre speziellen Pflanzengesellschaften blicken auf eine rund zwei Jahrtausende umfassende Entwicklung zurück, die schließlich, unter den gegebenen Nutzungsbedingungen der älteren Landwirtschaft, zu einem stabilen Gleichgewichtszustand unter den Arten geführt hat. Diese Pflanzengesellschaften lassen sich nach heutigem Kenntnisstand nicht wiederbegründen. Eine Neu-Erschaffung "aus der Samentüte" ist nicht möglich.

Nach der entsprechenden Roten Liste Niedersachsen handelt es sich bei dem Extensiv-Grünland um den landesweit am stärksten zurückgehenden Biotop-Typ.

Die Standorte der Extensiv-Wiesen außerhalb der Flussauen sind stets durch eine Nährstoffarmut geprägt, wobei sich allerdings durch das natürliche Angebot an Mineralstoffen, etwa die Beeinflussung durch Kalk, unterschiedliche Ausprägungen der Pflanzengesellschaften entwickelt haben. Zu den natürlichen Standortbedingungen gehört eine beträchtliche Durchfeuchtung des Untergrundes, die über mehrere Monate im Jahr anhält. Die Nutzung erfolgte im Sinne der Nachhaltigkeit und fügte sich in den bäuerlichen Bedarf ein: Der Zeitpunkt des Wiesenschnittes lag spät im Jahr, was einer Regeneration unter den kargen, düngerlosen Bedingungen zugute kam; das Heu konnte dann für die im Winter notwendige Einstreu und Stallfütterung der Tiere verwendet werden. Daher rührt auch die Bezeichnung "Streuwiese".

Von den einstmals weit verbreiteten Magerwiesen sind nur äußerst geringe Restbestände geblieben. Ihre Existenz ist an die Beibehaltung der alten Nutzungsformen gebunden. Wo diese nicht mehr gewährleistet werden kann, setzt eine Verbuschung ein, die im Entwicklungsgang schließlich zu einem Waldstadium führt.


[ Kulturfolge: Intensiv-Grünland ]
[ Vergleich: Bergwiesen ]
[ Different: Magerrasen (extensive Beweidung), verschiedene Typen siehe Biotopgruppen ]


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Impressum  
http://www.region-braunschweig.de/natur/biotope/gr-feuchtwiese.html, Stand: 1. Oktober 2005