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Hochmoore.
Anmerkungen

   

Um die Darstellung nicht allzu sehr aufzulösen, soll zwischen den von uns angegebenen Gruppen Niedermoor und Hochmoor auf eine weitergehende Differenzierung verzichtet werden. Wenn sich ein Nebeneinander zwischen real sichtbaren Nieder- und Hochmoorbildungen ergibt, werden diese Moorgebiete insgesamt unter "Hochmoor" eingereiht und entsprechend erläutert. In besonderem Maße trifft dies auf den Oberharzer Moorbezirk zu.

Die in den Haupttext einführende Beschreibung meint rein ombrogene Moore (ombros = gr. Regen) und bezieht sich auf das niedersächsische Tiefland. Die Moore dort breiten sich in flachen Becken oder in annähernd ebenen Lagen aus.

Im Gegensatz dazu überziehen die Harzer Hochmoore vor allem Hänge und Sättel. Die Untergründe weisen steilere Neigungen auf, in geringerem Maße auch die heutigen Mooroberflächen. Unter diesen Bedingungen kann von vornherein mit randlichem Wasserzufluss in den Moorkörper gerechnet werden. Diese Zwitterstellung zwischen Grundwasser- und Regenwassermooren versucht man durch die Bezeichnung als "soli-ombrogene Hochmoore" zu verdeutlichen.

Rein physiognomisch betrachtet lässt sich bei den Harzer Mooren oft folgende Zonierung feststellen: Fichtenwald auf Mineralboden, Moorfichtenwald (in beträchtlichen Anteilen durch die Forstwirtschaft etabliert), dann die sogenannte Reiser-Vegetation aus Heidekraut und Beerenarten, folgend eine Niedermoorzone mit einer Abfolge von pfeifengrasreichen Beständen zur Dominanz von Wollgras bei zunehmendem Anteil von Sphagnen, dann teppichartig wachsendes Hochmoor mit den "roten Torfmoosen", unterwärts ein sogenannter Stillstandskomplexe mit Bulten-Schlenken-Gesellschaften und daran anschließend ein Erosionsbereich, der auch das untere Randgehänge auflösen kann.

Dass nährstoffhaltiges Hangwasser ein weitgehend baumfreies Niedermoor hervorbringt, deckt sich mit den bekannten Vorstellungen, sofern große Mengen Wasser nachgeliefert werden. Nicht so recht passen will der extrem niedrige pH-Wert, der in diesen Bereichen bei den Harzer Mooren gemessen wurde (im Tiefland ist der "sauerste" Bereich das Zentrum eines Hochmoores, nicht sein Rand). Erwiesen ist, dass sich die "wachsenden" Bereiche der Harzer Hochmoore fast immer im Kontaktbereich zur Hangwasser-beeinflussten Zone befinden. Warum das so ist, konnte bis heute nicht geklärt werden (Jensen 1987, bes. S.66). Um zumindest beide Faktoren - bodenbeeinflusstes Hangwasser und Regenwasser - zu benennen, scheint die Kennzeichnung als "soli-ombrogen" angebracht.

Die "Stillstandskomplexe" werden übrigens als Relikte einer lange zurückliegenden Wachstumsphase gedeutet; die Harzer Hochmoore hatten bereits vor 3000 Jahren in etwa ihre heutige Flächenausdehnung erreicht (Jensen, S.73). Die für die Tieflandmoore festzustellende Aufwölbung ist verschiedentlich auch im Oberharz sichtbar, wird in vielen Fällen aber von der Geländeneigung überspielt. Die Stärke der Moorschichten beträgt meist 2-5 m. Die Aufhöhung über den Untergrund kann recht deutlich am unteren Randgehänge abgelesen werden.

Auch an den Harzer Hochmooren hat es zum Teil beträchtliche Eingriffe gegeben, um die Torfvorräte einer wirtschaftlichen Nutzung zuzuführen. Letztlich scheiterten diese Versuche jedoch am notwendigen Aufwand, um den gestochenen Torf im regennassen Klima des Harzes gebrauchsfähig zu trocknen. Nach übereinstimmender Auffassung sind die Folgen des räumlich begrenzten Torfstiches relativ gut "verheilt". Eine gewisse Folgewirkung ergibt sich aus den angelegten Entwässerungsgräben, die vor allem in den Randbereichen der Moore erhebliche Veränderungen verursacht haben.

Zu den niedersächsischen Hochmooren in kurzer Zusammenfassung: Naturschutzatlas Niedersachsen (Drachenfels / Mey / Miotk 1984, S.161-166). "Regenerierendes Torfstichgebiet" wird dort ebenfalls als Erfassungseinheit genommen und unter die für den Naturschutz wertvollen Bereiche eingereiht, was bei der bedrohlichen Bestandssituation im Tiefland auch dringend geboten scheint.


Literaturverzeichnis


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Region Braunschweig • Ostfalen. Bildungs- und Informationsprogramm
Impressum  
http://www.region-braunschweig.de/natur/biotope/gr-hochmoor-anm.html, Stand: 10. Juli 2003