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Steppen-Magerrasen.
Anmerkungen

   

Die Formationen, die in der Botanik als "Rasen" bezeichnet werden, finden sich vornehmlich auf trockenen und mageren, also nährstoffarmen Standorten. Hinsichtlich der Bodenfeuchte und meist auch des Nährstoffgehaltes wäre eine Abgrenzung zu "Wiesen und Wirtschaftsweiden" zu treffen, wobei allerdings zu beachten bleibt, daß die Rasenformationen dem extensiven Weidetrieb ihre Entstehung und charakteristische Ausprägung verdanken. Eine andere Abgrenzung orientiert sich an der herrschenden Wuchsform, aus dem der gegensätzliche Begriff der "Zwergstrauchheide" resultiert. Wie bereits bei den Calluna-Heiden und den Sand-Magerrasen gesehen, gibt es auch Übergänge und Durchdringungen, die leicht zu erkennen, aber nicht immer leicht zu erklären sind.

Die plausible Gliederung der Magerrasen in unserer Region bereitet einige Probleme. Im Harzvorland vollzieht sich von (Nord-)West nach (Süd-)Ost der Übergang von subatlantischer zu subkontinentaler Klimatönung. Zugleich treten in dessen östlichem Teil vermehrt sandige Ausgangssubstrate auf, so dass eine Verengung der Betrachtung auf die verschiedenen Typen der Kalk-Magerrasen zu kurz greift. Nimmt man noch das Harzgebirge hinzu, so wären Rasen auf Silikatgesteinen und in einer anderen klimatischen Höhenstufe mit einzubeziehen.

Um das Sachgebiet zumindest zu umreißen, sollen im folgenden pflanzensoziologische Gruppen ("Verbände") vorgestellt werden, in die die bei uns vorkommenden Rasengesellschaften einzuordnen wären, wobei Binnendünenbesiedlung und trockene Zwergstrauchheiden ebenfalls aufgeführt werden. Im Anschluß folgen einige Hinweise in Bezug auf die sogenannten "Steppenrasen". Als Grundlage der Darstellung dient insbesondere Pott (1992), daneben Ellenberg (1996).

Übersicht über die trockenen Rasengesellschaften (Ordnungen, - Verbände)
im Hinblick auf die Region Braunschweig / Ostfalen:

Silbergrasfluren i.w.S.
-  Silbergrasfluren i.e.S.
-  Kleinschmielen-Rasen
-  Sandschillergras-Fluren
Sandsteppen-Gesellschaften (bei Ellenberg "Wärmeliebende Sandrasen")
-  Blauschillergras-Rasen
-  Grasnelken-Fluren
Mauerpfeffer-Gesellschaften
-  Steinkraut-Fluren
-  Silikatfelsgrus-Gesellschaften
-  Bleichschwingel-Felsbandfluren
Kontinentale Steppenrasen
-  Pfriemen- oder Federgras-Gesellschaften (bei Ellenberg "Kontinentale Trockenrasen")
-  Subkontinentale, mesophile Halbtrockenrasen
Submediterrane Trocken- und Halbtrockenrasen
-  Trespen-Halbtrockenrasen ("Mesobromion")
-  Blaugras-Halbtrockenrasen
-  Bodensaure Trockenrasen ("floristisch nur unscharf differenziert")
-  Submediterrane Trockenrasen ("Xerobromion". Südwest-Deutschland, sicher bis nach Thüringen)
-  Blaugras-Trockenrasen
[Schwermetallrasen und Galmeigesellschaften]
Borstgrasrasen
-  Borstgrasrasen der trockenen Standorte (von der Geest bis in den Oberharz)
-  Hochmontane und subalpine Borstgrasmatten (nur am Brockenmassiv)
Ginsterheiden, Calluna-Heiden, sonstige Zwergstrauchheiden
-  Ginsterheiden (hier die Bestände der Heidelandschaften in der norddt. Geest)
-  Besenginsterheiden der submontanen und montanen Stufe
[Verbände mit halbruderalen Gesellschaften bleiben unberücksichtigt]


Zur Frage der Steppen-Magerrasen in unserem Gebiet. Pott (1992, S.252ff) führt diese unter der Ordnungsgruppe "Kontinentale Steppenrasen", wie in der obigen Liste angegeben. Aus dem 1. Verband erreicht mindestens eine der Federgras-Gesellschaften das südliche / östliche Braunschweigische Hügelland (Verbands-Kennart u.a. das Frühlings-Adonisröschen). Aus dem 2. Verband, subkontinentalen Halbtrockenrasen ("Wiesensteppen"), wird zumindest eine Gesellschaft mit Vorkommen bei Quedlinburg genannt. Im Thüringer Raum erfolgt eine Vermischung der kontinentalen Trockenrasen mit den submediterranen Trockenrasen ("Xerobromion").

Die Kalkmagerrasen in den westlichen Teilen unserer Landschaft, Innerste- und Leinebergland, lassen sich fast immer dem "Mesobromion" zurechnen. Die floristische Zusammensetzung kann nach (ehemaliger) Bewirtschaftungsweise und je nach Feuchtigkeit und Substrat beträchtlich variieren. Im Leinebergland treten noch häufig Enziane auf, die zu den Verbands-Kennarten gehören. Zwischen Wolfenbüttel und Halberstadt sind Enziane kaum oder gar nicht mehr in der Artengarnitur vertreten, worin sich offenbar der klimatische Wandel ausdrückt. Betrachtet man die Gruppe der Magerrasen insgesamt, so wird man für den Raum des nordöstlichen Harzvorlandes, im weitere Sinne verstanden, mit vielfältigen Übergangsformen zu rechnen haben.


Literaturverzeichnis


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Region Braunschweig • Ostfalen. Bildungs- und Informationsprogramm
Impressum  
http://www.region-braunschweig.de/natur/biotope/gr-steppenrasen-anm.html, Stand: 10. Juli 2003