Es gleicht schon fast einer detektivischen Aufgabe, naturnahen Weichholz-Auwald aufzufinden, obwohl solche Vegetationszonen einstmals alle nur einigermaßen bedeutenden Fließgewässer im Tiefland begleitet haben. Nördlich der Braunschweiger Schuntersiedlung ist ein Überrest in Form eines ausgedehnten Weidengebüsches erhalten und konnte sich durch zielgerichtete Maßnahmen, z.B. Wegeverlegung, recht gut entwickeln. Allerdings müssen gleich einige Einschränkungen angefügt werden: In welchem Umfang sich gerade in diesem Fluss-Abschnitt auch vor den massiven Eingriffen des Menschen ein weidengeprägter Auenwald befunden hat, lässt sich nicht sicher feststellen; denkbar sind auch vielfältige Übergänge zu den nassen Formen eines Eschen-Erlenwaldes. Ferner gilt, dass Weichholz-Auwald an selbständige Gewässerdynamik gebunden ist, die heute fast nirgends mehr und auch hier nur sehr eingeschränkt vorhanden ist (Anm. 1). Und schließlich muss festgehalten werden, dass eine solche Vegetation schon wegen der langanhaltenden Nässe und auch aus Naturschutzgründen nicht aus der Nahperspektive besichtigt werden kann. Aber einige Seitenblicke sind von den randlichen Wegen dennoch möglich. Das heutige Vegetationsmosaik entlang der Schunter zwischen Querum und Bienrode wird durch Pferdeweiden und Wiesen geprägt, die mit Brachestadien, Altarmen und Kolken, Gebüschen und Schilfbeständen ein vielfältiges Muster ergeben. Die Wiesennutzung, zu deren Verbesserung vor fast 200 Jahren ein ganz neues Flussbett gegraben wurde, ist stark rückläufig. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, durch flächenhafte Auflassung und Wiedervernässung eine natürliche Rückentwicklung einzuleiten. Das Gebiet des kleinen Weidenwaldes wird jährlich mehrmals vom Hochwasser erreicht und erhält eine weitere Aufhöhung des Grundwasserstandes durch einen einmündenden Bach. Im Pflanzeninventar lässt sich der Grundstock einer natürlichen Auenvegetation erkennen. Neben den Weiden gehört vor allem die Große Brennessel hierher, gelegentlich sieht man auch die Blüten der Sumpf-Schwertlilie gelb hervorleuchten. Neben Schilf und schilfähnlichen Gräsern tauchen in den lichteren Bereichen Sumpf-Helmkraut und Sumpf-Vergissmeinnicht auf, um nur einige der vertretenen Arten zu nennen. In benachbarten Beständen ist das Pfennigkraut und eine der Minzenarten zuhause. Von den rankenden Pflanzen seien Zaunwinde und Hopfen erwähnt, wobei sich der Hopfen eher an den Rand der Aue hält.
Schutzgebiet. In der Kernzone ist eine Begehung außerhalb der Wege nicht erlaubt.
Weiteres über das Gesamtgebiet und insbesondere über die sandigen Fluss-Terrassen unter "Kralenriede". Die weiter nördlich liegende Besuchsstation lässt sich über einen Spazierweg erreichen, der am Rand der Schunter-Aue durch ein Dünengelände führt (siehe unten "Lage und Weg": ab Flussbrücke Bienroder Weg, stadtauswärts gesehen den Weg nach links nehmen). 
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