Der Gegensatz könnte wohl kaum größer sein, obwohl die beiden hier vorgestellten Gebietsteile direkt aneinander grenzen. Entscheidend wirkt der Höhenunterschied: Die Fluss-Aue südlich von Veltenhof wird mit 65-66 m NN eingemessen, die Sandflächen, die als Niederterrasse anzusprechen sind, nehmen ein rund 5 Meter höheres Niveau ein. Unser Vorteil ist, dass am Steilhang des Münzberges der Aufbau der Terrassenfläche sichtbar wird.
Als Fluss-Aue wird der Talbereich bezeichnet, der vom höchsten Hochwasser noch erreicht wird. Sie besitzt an der mittleren Oker meist eine Breite von 400-500 Metern. Man braucht aber nicht auf eine "Jahrhundertflut" zu warten, denn annähernd in jedem Frühjahr steht die verlassene Okerschleife am Münzberg, die sich mit ihrer Rundung im Hang noch deutlich abzeichnet, unter Wasser. Dort hat sich ein Seggenried etabliert, das stellenweise von auentypischen Weidengebüschen durchsetzt ist. Durch die vom Wasser mitgeführten organischen Materialien und die abgesetzten Schwebstoffe sind Auenflächen nährstoffreich und fruchtbar.
Der Fluss nagt immer noch an der westlichen Hangseite des Münzberges. Die Bildung und stetige Weiterentwicklung von Flussschleifen, das sogenannte Mäandrieren, ist eine ganz typische Erscheinung an unseren Flüssen, sofern das Gefälle mäßig bleibt. In Bezug auf die Talgeschichte müsste man hinzusetzen: eine typische Erscheinung unter Warmzeitklima. Denn die Geschichte des Talzuges, der nördlich von Braunschweig eine Gesamtbreite von 2-3 Kilometern einnimmt, reicht mehrere Jahrhunderttausende zurück. Eine Folge des Eiszeitklimas waren ungeheure Sandmassen, die durch Auftau- und Abspülvorgänge in die Täler gelangten. Das gesamte Sandpaket im Okertalzug erreicht Mächtigkeiten von mehr als 30 Metern. Das Verhalten der Flüsse wechselte zwischen Materialanhäufung und Abtragung, wobei wir auch mit kilometerbreiten Abflussbahnen zu rechnen haben. Die knapp 5 Meter über dem Fluss liegende Terrassenfläche, auf denen der Ort Veltenhof angelegt wurde, stellt ein älteres eiszeitliches Flussniveau dar (Anm. 1).
Auf den trockenen Talsanden am Münzberg, denen wahrscheinlich noch eine kleine Kuppe aus Dünensanden aufsitzt, finden wir einen standortgerechten Eichenhain vor. Wir nehmen diesen Bestand stellvertretend für den so selten gewordenen Typus des trockenen Eichen-Birken-Waldes. 
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