Ihr Browser kann keine JavaScript-Programme ausführen.
Anzeige und Funktionalität dieser Seite beruhen jedoch zu einem beträchtlichen Teil auf JavaScript.
Ein Tipp:
Bei fast allen Browsern läßt sich JavaScript durch eine kleine Änderung in den Grundeinstellungen aktivieren.

 

 Home | RubrikenNaturBiotopgruppen

Zur Seite  Pflanzen in AuswahlZur Seite  BiotopgruppenZur Seite  Orte: Übersicht
Logo: Region Braunschweig, Ostfalen

Trockene Eichenwälder, Eichenkratts

 

Weitere Seiten:

Anmerkungen

Bildserien zu dieser Biotopgruppe


In der Fachliteratur wird dieser Waldtyp meist als "trockener Eichen-Birken-Wald" bezeichnet. Die Rolle der Birke ist allerdings zu relativieren, denn diese extrem lichtbedürftige Baumart tritt dabei nur in Pionierwald-Stadien auf; auf Dauer erliegt sie der Beschattung durch die Eiche. Die Kennzeichnung als trockener Eichenwald dient uns als Synonym für einen Wald im Tiefland auf einem grundwasserfernen und zugleich nährstoffarmem Standort.

Die genannten Standortbedingungen lassen sich recht gut beschreiben. Von der Bodenart handelt es sich im wesentlichen um Sande, damit verbunden ist eine natürliche Nährstoffarmut. Sand besitzt nur ein sehr geringes Wasserhaltevermögen, so dass Niederschläge schnell versickern können. Erheben sich die Flächen deutlich über den örtlichen Grundwasser-Spiegel, so ist stets die Gefahr einer größeren Trockenheit gegeben (bei hohem Grundwasser entsteht ein anderer Waldtyp, ebenso bei höherem Lehmanteil im Boden).

Die so gekennzeichneten Bedingungen für den trockenen Eichenwald liegen im norddeutschen Tiefland in ausgedehnten Gebieten vor. Um so mehr muss man sich über dessen starken Rückgang wundern. Die allermeisten seiner Standorte sind heute in Kiefernforsten umgewandelt oder werden beackert (möglich durch Düngung und künstliche Beregnung). Als ältere Kulturfolge-Biotope, die sich zunächst nach der Abholzung der Wälder ausgebreitet hatten, sind die Calluna-Heiden zu nennen. Man muss jedoch erwähnen, dass die Eiche, oder besser einzelne große Exemplare, in der älteren Landwirtschaft eine wichtige Rolle spielten. Sie bildeten die Grundlage für die Eichelmast, im weiteren Sinne für die Waldweide, die bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts fast überall betrieben wurde. In der Folge blieben nicht nur einzelne Eichenhaine erhalten, sondern die Eiche wurde auch im Wuchsbezirk der Rotbuche gefördert. Diese alten Hudewälder bzw. deren Restbestände sind in Gestalt von mehrhundertjährigen Rieseneichen heute noch in ganz andersartigen Wirtschaftsforsten aufzufinden (z.B. Kampstüh bei Lehre).

Die Bodenvegetation auf den Sandflächen ist einerseits dem Substrat und der Nährstoffarmut angepasst, andererseits dem recht lichten Charakter des Eichenwaldes. Insofern finden wir heute in den erhaltenen trockenen Eichen-Waldstücken auch einen gänzlich anderen Bewuchs der Strauch- und Krautschicht als etwa in einem Buchenwald auf Lehmboden.

Regional sind Eichenbestände auf trockenen Standorten vor allem noch auf den Dünenfeldern nördlich von Braunschweig anzutreffen. Eine Sonderform, die etwas abweichende ökologische Bedingungen besitzt, stellen die sogenannten "Kratts" dar. Bei ihnen handelt es sich um meist lockere Haine aus krummen, niedrigwüchsigen Eichen, die nach wiederholtem Einschlag und Viehverbiss eine Kümmerform des Eichenwaldes ausbilden.


[ Ältere Kulturfolge: Heiden , Sand-Magerrasen ]
[ Jüngere Kulturfolge: Kiefernforsten, Äcker (Düngung, z.T. Beregnung) ]
[ Vergleich: Laubwälder der gemäßigten Lagen ]


Zum Seitenanfang

Region Braunschweig • Ostfalen. Bildungs- und Informationsprogramm
Impressum  
http://www.region-braunschweig.de/natur/biotope/gr-eichenwald-tr.html, Stand: 1. Oktober 2003