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Tabelle: JahreswerteBeobachtungszeitraum 1951-80 [jeweils in eckigen Klammern Vergleichswert 1961-90] Benutzung der Links, unterstrichen, führt zu den Monatswerten für Niederschlag
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Klima-Station |
Jahreswert Niederschlag |
Jahresmittel Lufttemperatur |
Jahreswert Sonnenschein- dauer |
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(m über NN) * |
mm |
°C |
h |
1 |
Celle (55) |
698 |
8,7 |
--- |
2 |
Calvörde (62) |
581 |
--- |
--- |
3 |
Hildesheim (117) |
715 [710] |
8,7 [8,9] |
--- |
4 |
Braunschweig (81) |
620 [618] |
8,8 [8,8] |
1474 [1514] |
5 |
Helmstedt (140) |
621 [608] |
8,4 [8,6] |
--- |
6 |
Bühne-Rimbeck (100) |
564 |
--- |
--- |
7 |
Oschersleben (80) |
503 |
--- |
--- |
8 |
Quedlinburg (123) |
462 |
8,9 |
--- |
9 |
Einbeck (123) |
652 [644] |
8,6 [8,8] |
1352 [1318] |
10 |
Seesen (255) |
845 [859] |
8,0 [8,0] |
1386 |
11 |
Bad Harzburg (269) |
823 [811] |
8,4 [8,5] |
1387 [1359] |
12 |
Blankenburg (168) |
577 |
8,6 |
--- |
13 |
Clausthal-Zellerfeld (590) |
1315 [1326] |
6,2 [6,2] |
1381 [1340] |
14 |
Brocken (1142) |
1609 [1767] |
2,8 [2,9] |
1371 [1353] |
15 |
Harzgerode (404) |
635 |
6,8 |
1514 |
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A |
Unterlüß (98) |
776 [801] |
8,1 [8,1] |
--- |
B |
Nienburg /Weser (26) |
687 [704] |
8,9 [9,0] |
--- |
C |
Hameln (66) |
747 [740] |
9,0 [9,2] |
--- |
D |
Göttingen (175) |
635 [645] |
8,6 [8,7] |
1470 [1422] |
E |
Artern /Unstrut (164) |
469 [455] |
8,4 [8,5] |
1467 [1459] |
F |
Magdeburg (79) |
521 [494] |
9,0 [8,7] |
1619 [1609] |
G |
Gardelegen (47) |
570 |
8,4 |
1540 |
Legende Stationen 1 - 15 siehe Karte oben. Stationen A - G angefügt zum großräumigen Vergleich Aufrundung bei Niederschlag und Sonnenscheindauer ab nummerisch 0,5. Sonst Abrundung --- = keine Angaben verfügbar
* Einige Klima-Stationen sind im Berichtszeitraum im Nahbereich verlegt worden, ohne daß sich dies auf die angegebenen Klimadaten wesentlich auswirkt. Als Höhenangabe über NN ist der zuletzt publizierte Wert genommen worden
Quellen Meteorologischer Dienst der DDR, Klimatologische Normalwerte 1951/80 (= Klimadaten. Ein Handbuch, Reihe B, Bd.14), Potsdam 1987. Gerhard Müller-Westermeier, Klimadaten der Bundesrepublik Deutschland. Zeitraum 1951-1980, Offenbach am Main 1990. Ders., Klimadaten von Deutschland. Zeitraum 1961-1990, Offenbach am Main 1996
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Kurze InterpretationDer größere Teil der angegebenen Niederschlagswerte streut um 650 mm (+/- 50 mm); wir können diese Zahl als das ideelle Mittel für die Mitte und - mit kleinen Einschränkungen - auch für den Westen der Region Braunschweig / Ostfalen nehmen. Dem gegenüber stehen die Werte im nordöstlichen Vorland des Harzes mit dem Minimum in Quedlinburg (462 mm pro Jahr). Insgesamt erhält die östliche Hälfte der Region erkennbar weniger Niederschlag als der Westen. Ganz anders hinsichtlich der Niederschlagshöhe liegen die Verhältnisse im Westharz (Clausthal-Zellerfeld), wo Werte um 1300 mm pro Jahr gemessen werden. Noch höher dann auf dem Brockengipfel, der nach den neueren Datenreihen annähernd dreimal soviel Wasser aus der Atmosphäre erhält wie die Stadt Braunschweig.
Der Harz ist also in starkem Maße ein "Regenfänger", was allerdings nur für dessen Westteil zutrifft. Die Station Harzgerode (Ostharz) mißt erstaunlicherweise kaum mehr Niederschlag als Braunschweig. Gegenüber dem Vorland deutlich erhöhte Werte werden in den Harzrandorten Seesen und Bad Harzburg registriert (über 800 mm). Das weiter östlich am Harzrand gelegene Blankenburg wird dann schon vom Gebirge abgeschirmt (unter 600 mm).
Tatsächlich läßt sich diese Tendenz weiter in das nordöstliche Vorland des Harzes verfolgen, wo bereits im Ilsetal (Station Bühne-Rimbeck) der Niederschlagswert unter 600 mm sinkt, Oschersleben nur noch 500 mm verzeichnet und Quedlinburg noch deutlich darunter liegt: Regenschatten des Harzgebirges.
Die oben getroffene Feststellung, daß außerhalb des Harzes der Niederschlag von West nach Ost absinkt, kann dahingehend präzisiert werden, daß es sich um ein Gefälle handelt, daß in noch stärkerem Maße von Nordwest nach Südost gerichtet ist.
Die großräumige Einordnung in ein nach Osten zunehmend kontinentaleres Klima kann an den vorgelegten Zahlen nur bedingt vorgenommen werden. Zwar gehen die Niederschlagswerte in diese Richtung, aber der Jahresdurchschnittswert der Temperatur läßt darüber keine Aussage zu. Denn kontinentale Klimaverhältnisse bedeuten wärmere Sommer und kältere Winter, was sich aus einem Wert für das Gesamtjahr nicht herauslesen läßt.
Lokalklimatische Faktoren sind bei den Harzrandorten bereits angedeutet worden. In anderen Fällen mögen sich - bei vorherrschenden Westwindlagen - nahegelegene Berg- und Hügelketten ebenfalls als "kleine Regenfänger" darstellen, was sich im einzelnen aber nur durch ein sehr engmaschiges Beobachtungsnetz beweisen läßt. Zu vermuten ist, daß die Stationen Hildesheim und Helmstedt einem solchen Effekt einen jeweils etwas höheren Niederschlagswert verdanken.
Der Vergleich mit den jüngeren Daten des Zeitraumes 1961-90, die nicht für alle Beobachtungsstationen vorliegen, ergibt bis auf eine Ausnahme, nämlich die Meßstation Brocken, keine entscheidenden Differenzen.
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