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Landkreis Wernigerode

Der große Menhir von Benzingerode

Ein landschaftsbeherrschender Stein und sein fast vergessener Nachbar

Epoche: Jungsteinzeit
Zeitstellung: vermutlich etwa 3500 / 3000 v.Chr.



Der große Menhir von Benzingerode stellt sicher eines der markantesten prähistorischen Monumente der Region Braunschweig • Ostfalen dar. Der fast 4 m hoch aufragende Quarzit steht frei in der Feldmark nördlich des Ortes an seinem altüberkommenen Platz. Es scheint, als wolle er mit seiner Statur die fruchtbare Ackerebene zwischen Benzingerode und Derenburg überblicken.

Bereits 1938 wurde rund um den Langstein eine größere Fläche archäologisch untersucht. Hinweise auf dessen Errichtungszeit ließen sich jedoch nicht in der gewünschten Deutlichkeit ermitteln. Direkt an den Menhir grenzte in ungefähr 0,30 m Tiefe eine Art Pflasterung aus kleinen Steinen. Die Bedeutung dieser Steinsetzung bleibt unklar, datierende Funde traten nicht zutage. Etwas weiter nördlich ließ sich ein Steinpackungsgrab erkennen, das in die (frühe) Bronzezeit gehört. Der Menhir war zu diesem Zeitpunkt ganz sicher vorhanden.

Gut einen Kilometer entfernt, nordöstlich der Ortschaft Benzingerode, befindet sich ein zweiter Menhir, der allerdings nur mehr eine Ahnung von seiner einstigen Erscheinung vermittelt. Inzwischen schiebt sich der Neubau der B 6n zwischen Ortschaft und Feldmark. Im Vorfeld der Straßenbaumaßnahmen konnte im Jahre 2002 im Abschnitt Benzingerode eine Totenhütte, also ein Kollektivgrab, freigelegt werden. Es gehört in die Bernburger Kultur, etwa 3400 / 2800 v.Chr. und unterstreicht die damalige Bedeutung dieser Landschaftskammer (Totenhütte: siehe auch Remlingen).

Weitere Menhire werden bei der Ortsstation Seehausen vorgestellt.


Bild 1: Der berühmte Menhir nördlich von Benzingerode. Er steht frei inmitten von großen Feldflächen, was zu seiner imposanten Erscheinung beiträgt.

Bild 2: Der Stein aus der Nähe betrachtet. Seine sichtbare Höhe beträgt fast 4 Meter.

Bild 3: Der zweite Menhir, nordöstlich von Benzingerode. Die Schrägstellung wurde schon vor längerer Zeit durch eine Stütze aufgefangen, der Stein damit vor dem Umsinken bewahrt. Die zweite Stütze, vorne, ist nur locker untergeschoben. Das Bild zeigt die Situation während der Bauarbeiten an der B 6n (Sommer 2003).



Lage und Weg


Menhir Benzingerode 1
- Lage: Benzingerode ca. 5 km östlich von Wernigerode am Harzrand. Objekt etwa 1,5 km nordöstlich von Benzingerode in der Feldmark. Nicht weit nördlich von der neuen Auffahrt auf die B 6n.
- Weg: Den Zuweg am besten von Derenburg aus. Straße Derenburg - Heimburg von der Flußbrücke über die Holtemme 1,5 km ein Feldweg rechts. Diesen 2 km geradeaus, leichte Rechtskurve und dann noch 800 m; der Menhir steht gut sichtbar rechts im Feld.

Menhir Benzingerode 2
- Lage: Benzingerode ca. 5 km östlich von Wernigerode am Harzrand. Objekt etwa 2 km nordöstlich von Benzingerode in der Feldmark. Fast direkt bei einer Brücke über die B 6n (am Fuß der nördlichen Rampe).
- Weg: Den Zuweg am besten von Derenburg aus. Straße Derenburg - Heimburg von der Flußbrücke über die Holtemme 2 km ein Feldweg rechts. Diesen 1,5 km geradeaus; Menhir steht rechts hart am Wegesrand.

| Kartenwerkzeug Darstellung dieser Besuchsstation


Informationsbasis


Gedruckte Literatur
Herrmann 1989/2, 408 (Abb. gehört jedoch nicht zum Menhir "Hünenstein", wie im Text gesagt); Achner / Weber 1994, 60-62
Vollständige Nachweise in der Literaturliste


Linksammlung


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Autor dieser Seite: R. Slawski
http://www.region-braunschweig.de/archaeo/ao-benzingerode-01.html, Stand: 3. Dezember 2004